Der Satz "Tschuschen haben in freien gekocht" war bis vor Kurzem in einem online verfügbaren Einsatzbericht des Bezirksfeuerwehrkommandos Klagenfurt/Stadt zu lesen.
Die Klagenfurter Feuerwehr zeigt, zu welch sprachlicher Kreativität ihre MitarbeiterInnen fähig sind. In den insgesamt fünf Wörtern finden sich eine rassistische Entgleisung, ein Grammatik- und ein Rechtschreibfehler. Keine schlechte Bilanz für einen rassistischen Feuerwehrmann, der wegen eines Fehlalarms ausrücken musste.
In seiner ursprünglichen Version war der Bericht mindestens sechs Stunden online. Dann wurde er insgesamt drei mal verändert. Zunächst änderte man den rassistischen Begriff in "Illegale Bewohner". Später hieß es nur mehr "Bewohner haben in freien gekocht". Schließlich wollte man alles richtig machen und entschied sich für "Bewohner haben im Freien gekocht". Wer weiß, vielleicht ändert die Klagenfurter Feuerwehr den Bericht noch einmal und schreibt - das wäre eigentlich die naheliegendste Variante - "Menschen haben im Freien gekocht". Denn was der Ausdruck "Bewohner" genau bezeichnen soll, zumal das alles ja "im Freien" stattgefunden hat, ist etwas schleierhaft.
Nachdem es die rassistische Entgleisung in die Medien geschafft hat, begann man beim Bezirksfeuerwehrkommando Klagenfurt/Stadt die Verantwortung herumzuschieben. Obwohl die Berufsfeuerwehr Klagenfurt im Einsatzbericht als Einsatzleitung erwähnt ist, hätte man nichts mit dem Inhalt des Berichts zu tun, so ein Sprecher. Verantwortlich sei ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, mit dem man nun ein "ernstes Gespräch" führen werde. Außerdem will man den Publikationsmodus auf www.feuerwehr-klagenfurt.at überdenken.
Die Berufsfeuerwehr Klagenfurt, die im Bericht - wie gesagt - als "Einsatzleiter" genannt wird, stellte jüngst dem rechtsextremen Ulrichsbergtreffen rund 40 Einsatzkräfte kostenlos zur Verfügung. Das ist eher unüblich, da man bei ähnlichen Veranstaltungseinsätzen für gewöhnlich einen Selbstbehalt von 30 Prozent der entstandenen Kosten verrechnet. Die Aussage des Bezirksfeuerwehrkommandanten Dietmar Hirm, "Rassismus und Diskriminierung haben in den Reihen der Feuerwehr nichts verloren", ist deshalb nicht wirklich überzeugend. Wäre dem tatsächlich so, würde sich wohl keine Feuerwehreinheit kostenlos für ein Treffen, bei dem ehemalige Mitglieder der Waffen-SS auftreten und ihre Taten verharmlosen dürfen, zur Verfügung stellen.
Auffällig ist auch die Wortwahl in der Medienberichterstattung. Sowohl die links-liberale Tageszeitung "Der Standard" als auch das Onlinemagazin VOL.AT verbreiten die Falschinformation, in dem ausgebesserten Bericht würde statt "Tschuschen" nun "Besucher" stehen (siehe :: Bildergalerie). Das stand jedoch zu keinem Zeitpunkt dort.