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[ 13. Nov 2012 ]

Proteste gegen Zerstörung des Niger-Deltas durch Ölkonzerne - Gedenken an Ken Saro Wiwa

Kundgebung in Wien - Gedenken an Ken Saro Wiwa

In Gedenken an Ken Saro Wiwa demonstrierten am 12. November 2012 ca. 50 Leute zur Nigerianischen Botschaft in Wien, um gegen die Zerstörung des Niger-Deltas zu protestierten. Gefordert wurde auch ein Ende der Kollaboration bei Abschiebungen. Audiointerview und Aufruf.

 

Im Niger-Delta zerstören Ölmultis seit Jahrzehnten Umwelt und Lebensbedingungen. Wer es wagt, dagegen zu protestieren, muss mit tödlicher Repression rechnen. Prominentestes Opfer ist Ken Saro Wiwa, der am 10. November 1995 nach einem Schauprozess vom nigerianischen Militärregime hingerichtet worden ist.

An ihn erinnerte am 12. November 2012 die Niger-Delta-Initiative Austria, eine NGO, die sich engagiert, um auf die gewaltige Umweltverschmutzung durch verschiedene Ölmultis wie Shell, Chevron, Eni und Co bzw. die anhaltende Vertreibung und Vernichtung der Menschen im Niger-Delta aufmerksam zu machen.

Weiters wurde gegen die Kollaboration der nigerianischen Botschaft mit den österreichischen Abschiebebehörden protestiert.

Interview mit Aktivist_innen der Niger Delta Initiative in Wien

:: Audiofile anhören, mp3, 7.26 MB, 7 min 55 (engl., tw. deutsch)






12. November 2012: Protest bei nigerianischer Botschaft in Wien!


Die Niger-Delta Initiative Österreich (mit Unterstützung von Afrique Europe Interact, 1. März Initiative und Verein "Die Schmetterlinge") lädt für Montag, 12.11.2012, ein zu einer Kundgebung vor der nigerianischen Botschaft in Wien zum Gedenken an den 1995 ermordeten nigerianischen Aktivisten Ken Saro Wiwa und gegen die Zerstörung des Nigerdeltas für die Interessen von Ölkonzernen. Darüber hinaus wenden sie sich gegen die Verletzung der Menschenrechte von Nigerianer*innen durch Abschiebungen aus Österreich.

Hier der Aufruf:

Kundgebung:
Ken Saro-Wiwa:
Du bist unvergessen!
Wir ehren die, die ihr Leben geopfert haben!
Der Kampf geht weiter!


Tag: Montag, 12.11.2012
Uhrzeit: 14:00 bis 17:00
Treffpunkt: Hochstrahlbrunnen Schwarzenbergplatz

Die Niger Delta Initiative Austria, eine Nichtregierungsorganisation, die sich engagiert, um auf die gewaltige Umweltverschmutzung durch die verschiedenen Ölmultis wie Shell, Chevron, Eni und Co. bzw. die anhaltende Viktimisierung der Menschen im Niger-Delta aufmerksam zu machen, gedenkt an diesem Tag dem Tod durch Erhängen dem Märtyrer Ken Saro-Wiwa, der vom berüchtigten Militärregime unter Sani Abacha am 10.November 1995 hingerichtet wurde.

Saro-Wiwa ist seit 17 Jahren tot, aber seine Ideen leben fort. Die Flamme, die der Märtyrer entzündet hat, brennt noch - allen Löschversuchen zum Trotz.

"Die Geschichte wird uns alle richten. Meine Kameraden und ich sind nicht die einzigen Angeklagten. Das Unternehmen ist vor Gericht abgetaucht, aber sein Tag wird kommen. Die hier gelernten Lektionen können sich als nützlich erweisen, wenn der Ökokrieg der Firma im Delta gegen die Ogoni früher oder später hinterfragt und bestraft wird. In aller Unschuld und erfüllt von tiefer Überzeugung rufe ich die unterdrückten Volksgruppen Nigerias auf, sich zu erheben um furcht- und gewaltlos für ihre Rechte zu kämpfen." Ken Saro-Wiwas letzte Rede

Nigerianische Flüchtlinge und Migranten, die in Österreich leben und die aus ihrem Land geflüchtet sind, welches aufgrund von wirtschaftlichen Interessen zerstört wird, sind der Bedrohung durch Abschiebungen ausgesetzt: Abschiebungscharterflüge starten vom Wiener Flughafen und transportieren zwangsweise Nigerianer in ihr Heimatland. Kürzlich unterzeichnete der österreichische Außenminister Spindelegger ein Rückführungsabkommen mit der Nigerianischen Regierung, um die Abschiebungen zu beschleunigen. Die Nigerianische Botschaft in Wien spielt eine zentrale Rolle bei der Zusammenarbeit mit der Fremdenpolizei bei der Ausstellung der Reisedokumente. Wir fordern die Botschaft auf, die Zusammenarbeit bei Abschiebungen zu beenden und wir fordern einen respektvollen und sicheren Aufenthalt für alle in Österreich lebenden Nigerianer.