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[ 04. Oct 2015 ]

Soliküche macht Pause - Absurde Entwicklungen an Grenze bei Bapska

Die Soliküche versorgte in den vergangenen drei Wochen tausende Menschen auf ihrem Weg nach Zentraleuropa

Nachdem die Polizei in Kroatien und Serbien die Arbeit von Unterstützer _innen der Flüchtlinge mehr und mehr behiderte, macht der Soliconvoy 'Aint No Border High Enougth!', auch bekannt als mobile Küche, vorerst Pause - "bevor bestimmt neue Pläne entstehen".

 

Über drei Wochen waren Menschen an verschiedenen Orten unterwegs, um Menschen solidarisch und praktisch auf ihrer Flucht zu unterstützen. Bei dem letzten Ort handelte es sich um einen Platz vor der serbisch-kroatischen Grenze in der Nähe von Bapska. Dorthin wurden Menschen mit Bussen aus Mazedonien gebracht, mussten die Grenze nach Kroatien zu Fuß überwinden, um dann mit Bussen vermutlich nach Opatovac gebracht zu werden.

Täglich haben schätzungsweise 5000 Menschen diesen Ort passiert, welche, nach allen Erfahrungen der letzten Wochen höchstwahrscheinlich auf ihrer Fahrt in den Bussen, bei ihrem Aufenthalt im Transitcamp in Opatovac und dem Weitertransport vor allem mit Wasser, trockenem Brot und Fischkonserven versorgt wurden.

Die Soliküche hatte hier in der Zwischenstation vor der kroatischen Grenze die passierenden Menschen mit warmen Essen und Tee unterstützt und somit auf die einseitige Versorgung, die zunehmende Kälte und die Nässe reagiert.

Die Situation war nach Aussage der Unterstützer*innen anfangs den Umständen enstprechend angenehm. Der Ort befand sich an der sogenannten grünen Grenze. Helfer*innen von verschiedenen Orgas wie den Ärzten ohne Grenzen waren anwesend. Es gab etwas Infrastruktur und anfangs relativ wenig Schikane durch Regierungsvertreter*innen und die Polizei. So konnte gewährleistet werden, dass alle passierenden Menschen eine warme Mahlzeit erhalten haben.

Am Mittwoch, 30. September 2015, änderte sich die Situation aber wieder einmal plötzlich: "Kochen verboten" und überhaupt das Versorgen mit Lebensmitteln.

Der Grund: Viele der Menschen auf der Flucht kämen mit Magenbeschwerden und Übelkeit in Kroatien an.

Das daran die Soliküche schuld ist, ist ja selbstverständlich. Amüsant ist in dieser Logik, dass der Regierungsvertreter vor Ort angeboten hat, dass die Küche weiterhin für die freiwilligen Helfer*innen kochen kann und gerne auch die Versorgung der "verladenden" Polizist*innen übernehmen könne. Klares Nein!

Jetzt gibt es erst einmal etwas Refektion, Rumgeräume, Kostenübersichten und vielleicht auch etwas Ruhe, bevor bestimmt neue Pläne entstehen.

Aint No Border High Enougth!

Artikel zuerst veröffentlicht am 03. Oct 2015 auf :: facebook.com/mastanlagenwiderstandbuendnis.