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[ 18. Apr 2000 ]

Karawanen-Kongress 2000 - United Against Deportations - Programm

"Wir sind hier, weil Ihr unsere länder zersTürt"; Festung Europa, Grenzregimes und die internationale Organisierung von Flüchtlingen; Soziale Ausgrenzung, staatlicher Rassismus und Faschismus; Frauen und Flucht/Migration; Gemeinsam gegen Abschiebung; Zusammenfassung, Manifest und Zukunftsperspektive; Internationale Demonstration am 1. Mai gegen Abschiebung

 

Gemeinsam gegen Abschiebung und soziale Ausgrenzung - Abschaffung der Gesetze zur Landkreisbeschränkung für Flüchtlinge in Deutschland - Programm zum Kongreß der Karawane für die Rechte von Flüchtlingen und MigrantInnen in Jena vom 20. April bis 1. Mai 2000, Ort: Universität Jena (Neues Gebäude), Carl- Zeiss Str. 3 / Ernst- Abbe Platz, Jena

Das zehntägige Programm gliedert sich entlang thematischer Schwerpunkte, deren Vorbereitung von Karawanegruppen aus verschiedenen Städten koordiniert wird. Das Programm beginnt jeweils um 9.00 Uhr morgens mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse vom Vortag. Danach werden in der Regel am Vormittag zentrale Redebeiträge in die Themen und praktischen Kampagnen einführen sowie auch Thesen zur Diskussion stellen. An den Nachmittagen sind dann weiterführende Arbeitsgruppen geplant. Die vorliegende Aufstellung dient als Rahmenprogramm. Es soll Raum bleiben für spontane bzw. sich aus der Kongreßdynamik ergebende, inhaltliche Beiträge und Fragestellungen, die es allen TeilnehmerInnen ermöglicht, aktiv an der Gestaltung des Kongresses mitzuwirken. (Die Zeitangaben für das Programm orientieren sich auch an den geplanten Essenszeiten: Frühstück beginnt um 7.30 bis 9.00 Uhr, Mittagessen gibt es von 12.30 bis 14.00 Uhr und Abendessen zwischen 18.30 und 20.00 Uhr. Weitere Pausen sind entsprechend der jeweiligen Situation in den Arbeitsgruppen abzusprechen. Zumindest die Nutzung der räumlichkeiten in der Universität ist bis 22.00 Uhr begrenzt).


Donnerstag, 20. April


20 Uhr Eröffnungsveranstaltung
- The Voice Africa Forum/Jena und Internationaler Menschenrechtsverein/Bremen: "Gemeinsam gegen Abschiebung und soziale Ausgrenzung" - zum Hintergrund und den Zielsetzungen des Karawanekongresses und der Abschaffung der deutschen Landkreisbeschränkung für Flüchtlinge
- Peter Clausing: mißbrauch und Menschenrechtsverletzungen in Europa
- aktualisierter überblick über das Programm


Freitag, 21. April,



9.30 bis 12.30 Uhr "Wir sind hier, weil Ihr unsere länder zersTürt" (Teil 1)

Globalisierung, Neoliberalismus und Menschenrechtsverletzungen aus dem Blickwinkel des südens; soziale Bewegungen im Widerstand und ihre internationale Vernetzung Einführungsbeiträge von VertreterInnen aus verschiedenen Kontinenten:
- Bonny Ibhawoh/Nigeria: Neokolonialismus und die ZersTürung Afrikas durch multinationale Konzerne
- Mario Morales/Chile: Die Geburt des Neoliberalismus in Lateinamerika
- H. Gerger/Kurdistan: Geopolitische Machtinteressen im Nahen Osten
- Beschränkung der freien Bewegung von Flüchtlingen (Residenzpflicht) und internationales Recht. Eine völkerrechtliche Bewertung

14.00 bis 18.30 Uhr: Diskussionen in Arbeitsgruppen

u.a. auch
- Demonstration in Jena zur Beteiligung der Optik-Industrie Jena am Krieg (Militärkomponenten der Industrie)
- Zum Kampf für die Freiheit politischer Gefangener weltweit
- Zum internationalen Kampf für Bewegungsfreiheit und zur Situation von Flüchtlingen in Deutschland
- Zur ZersTürung der Kultur und dem Kampf um unsere Rechte
- Maquiladores, multinationale übereinkommen zu freien MÀrkten und die Ausbeutung der Arbeit
- Geopolitische Strategien des Imperialismus
- Die Welt internationaler Finanzierung und wie sie funktioniert
- Soziale Bewegungen und ihre Netzwerke; der Kampf der ZivilBevölkerung

20.00 bis 22.00 Uhr: Diskussionsrunden
- zu den geplanten GegenAktivitäten zur Expo 2000 in Hannover


Samstag, 22. April 2000



9.30 bis 12.30 Uhr: "Wir sind hier, weil Ihr unsere länder zersTürt" (Teil 2)

Einführungsbeiträge u.a. mit:
- Calixto A"”apa - Vertreter der CONAIE/ Ecuador: Der Austand in Ecuador gegen die Dollarisierung der Wirtschaft
- Kampf um die Menschenrechte in Afrika

14.00 bis 18.30 Uhr: Diskussionen in Arbeitsgruppen

u. a. auch
- zum Kampf für Land und dessen Auswirkungen auf Migration.
- National Alliance of Peoples Movements - Indien: Konsequenzen des Neoliberalismus auf dem indischen Subkontinent

20.00 bis 22.00 Uhr
Abschlußplenum zum Themenkomplex "Wir sind hier, weil Ihr unsere länder zersTürt".


Kontakt und weitere Information:
Internationaler Menschenrechtsverein, Wachmannstr. 81, D - 28209 Bremen
Tel.: 0049-421-5577093, Fax: 0049-421-5577094, E-mail: mail (at) humanrights.de
AG Chiapas, Lange Geismar Str. 73, D - 37073 GÃŒttingen
Tel.: 0049-551-58894 Fax: 0049-551-58898, E-mail: ag_chiapas (at) hotmail.com



Sonntag, 23. April



"Festung Europa und die internationale Organisierung der Sans Papiers" (Teil 1)

9.30 bis 11 Uhr Einführungsbeiträge:
- Karawanekomitee Hanau: Globalisierung, Festung Europa und der Arbeitsmarkt
- Omeheira Lopez, Border Documentation Center -Reynosa/Mexiko: Grenzregime und Ausbeutungsgefälle zwischen den USA und Mexico
- Katrin Mc Gauran, State Watch - London/GB: Aktuelle Entwicklungen in der restriktiven Vereinheitlichung der Europäischen Asyl- und Migrationspolitik (EU-Aktionspläne, Vorverlagerung der Abschottung, neue Abschiebestrategien)

11 bis 12.30 Uhr und -nach der Mittagspause- von 14 bis 18.30 Uhr

länderberichte:
- Frankreich: Sans Papiers, Nationale Koordination Paris
- Italien: Ya Basta-Gruppe aus Mailand
- Belgien: Sans Papier Kollektiv aus Brüssel
- großbritannien: Anti-Abschiebungsinitiativen und Kalayaan (HausarbeiterInnengewerkschaft für MigrantInnen)
- Niederlande: Selbstorganisation der sog. "weissen Illegalen"
- Portugal: Olho Vivo aus Lissabon
- Österreich: für eine Welt ohne Rassismus aus Wien
- Spanien: Marokkanische ImmigrantInnen von El Ejido
- Polen: Kollektiv Rozbrat aus Poznan
- Schweiz: Refugium ZÃŒrich
- BRD: Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen

20.00 bis 22.00 Uhr: Diskussionsrunden u.a.:
- zur Situation an der US-mexikanischen Grenze
- zu Erfahrungen mit Legalisierungsprogrammen in Europa (Portugal, Frankreich, Italien, Spanien, Belgien)
- Filme zu antirassistischen kämpfen in Europa


Montag, 24. April



"Festung Europa und die internationale Organisierung der Sans Papiers" (Teil 2)

9.30 bis 11 Uhr:
Vorstellung europäischer Vernetzungsprojekte:
- RESPECT: Netzwerk von HausarbeiterInnen, Bericht von Kalayaan
- "No Border": Netzwerk von Unterstützungsgruppen und antirassistischen AktivistInnen
- "For an open Europe": Konferenzen von Paris über Amsterdam nach Jena...
- Forderungen und Perspektiven eines von den Sans Papiers initiierten Netzwerkes.

11.00 bis 12.30 Uhr und 14.00 bis 18.30 Uhr
Arbeitsgruppen mit konkreten Vorschlägen für gemeinsame Aktionen und Kampagnen, u.a. zu:
- 1. Mai ( und die Erarbeitung eines Europäischen Manifestes)
- Grenzcamps in Polen, Italien, Deutschland.. in USA/Mexico; Kampagnen gegen Fluggesellschaften, die in Abschiebungen verwickelt sind (vorbereitet von "No Border"- Gruppen)
- Gemeinsame Mobilisierung zur französischen EU-präsidentschaft, beginnend am 1.7.2000, mit einem zentralen Gipfeltreffen im Dezember in Paris (vorbereitet von Sans Papiers aus Paris)
- Tour von Flüchtlingen in Europa für eine Öffnung der Grenzen und Demonstrationen gegen die Beschränkung von Flüchtlingen auf einen Landkreis (die lokalen Polizeidistrikte) in Deutschland

20.00 bis 22.00 Uhr:
Abschlußplenum zum Themenkomplex "Festung Europa"

Kontakt und weitere Information:
Carawan committee, Metzgerstr.8, D-63450 Hanau
Phone: 0049-179-6688454, Fax: 0049-6181-184892, E-mail:
AG3F (at) OLN.comlink.apc.org


Dienstag, 25. April


(Besuch einer internationalen Delegation des Karawanekongresses im Thöringer Abschiebeknast Untermaßfeld, mit Pressekonferenz vor Ort)

"Soziale Ausgrenzung, Rassismus und Faschismus" (Teil 1)

9.30 bis 12.30 Uhr
Einführungsbeiträge:
- Karawanegruppe südbaden, The Voice, Menschenrechtsverein Bremen und Karawanegruppen in NÃŒrnberg und Rostock: Residenzpflicht und Lagerunterbringung als Abschreckungs- und Isolationsstrategie; Asylbewerberleistungsgesetz, Projekt X (Braunschweig/Oldenburg) und Internierung (Ansbach) als extreme Formen sozialer Ausgrenzung, Konzentration von Flüchtlingen in Containern (Hamburger Hafen) und Flüchtlingsheimen im Wald (Tambach Dietharz und Weilrode in Thöringen und
DÃŒrsewitz in Mecklenburg-Vorpommern usw.).
- ARAB/Bremen: Grundzüge rassistischer Kontroll- und Kriminalisierungspolitik (siehe auch unter www.is-bremen.de/arab)
- MIB/Paris: Selbstorganisation und Widerstand gegen rassistische Polizeipraktiken
- Afrikanische Flüchtlinge aus Bad Grund, Rathenow und LÃŒbeck: faschistische Übergriffe und gesellschaftlicher Rassismus
- Büro Medizinische Flüchtlingshilfe/Berlin: Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen. Politische Perspektiven und Forderungen !?
- ASOLA/Hamburg: überlebensstrategien in der Illegalisierung
- FreundInnen von der Unterstützungskampagne für Hakki/Bremen: der Kampf gegen soziale Ausgrenzung und Doppelbestrafung

14.00 bis 18.30 Uhr
Arbeitsgruppen entlang der Einführungsbeiträge

20.00 bis 22.00 Uhr
Diskussionsrunde:
Esteban Cuya/Peru: Diktaturen und Straffreiheit für die Täter, Erfahrungen aus Lateinamerika


Mittwoch, 26. April



"Soziale Ausgrenzung, Rassismus und Faschismus" (Teil 2)

9.30 bis 12.30 Uhr und 14.00 bis 18.30 Uhr
Fortsetzung der Arbeitsgruppen vom Vortag

14 Uhr: Abfahrt einer großen Delegation zum Besuch des Konzentrationslagers Buchenwald, mit Führung

20.00 bis 22.00 Uhr
Abschlußplenum zum dritten Themenkomplex

Kontakt und weitere Information:
ARAB Bremen, Sielwallstr. 38 28203 Bremen.
Tel.: 0049-421/706444, Fax.0421/706445 E-mail: carien (at) vossnet.de
The VOICE e.V. Africa Forum, SchillergÀßchen 5, 07745 Jena
Tel.: 0049-3641-665214, Fax: 0049-3641-423795, E-mail: THE_VOICE_Jena (at) gmx.de

Donnerstag, 27. April



"Frauen auf der Flucht und in der Migration"

9.30 bis 12.30 Uhr:
Gemeinsamer Beginn im Plenum:
kurze Vorstellung der Arbeit der anwesenden Initiativen und Organisationen und der aktuellen Kampagnen; im Anschluß daran Aufteilung der Arbeitsgruppen:

- Kampagne zur Verteidigung der Frauenrechte im Iran: Frauen in islamischen Staaten, Arbeit mit Flüchtlingsfrauen in Deutschland
- Komitee 8.März und IMRV: Zwangsverschleierung iranischer Frauen durch die deutsche Polizei; die Lage iranischer und afghanischer Frauen in Deutschland
- IMRV/Bremen: Kampagne gegen die Apartheid in der deutschen Familienpolitik
- Vertreterin der kurdischen Frauenbewegung: Die autonome Frauenorganisierung innerhalb des kurdischen Befreiungskampfes, Auswirkungen des PKK-Verbotes auf die unabhängige Frauenorganisierung in der Flüchtlingsbewegung in Deutschland
- Eine Sprecherin der tamilischen Frauenorganisation: über die Erfahrungen der Frauen in der tamilischen Befreiungsbewegung und über ihre Rolle im Kampf für Flüchtlingsrechte in Deutschland
- Villa Courage (Internationales Frauenkultur- und Flüchtlingshaus)/Freiburg und Commitee for Filipino Migrant Workers/Amsterdam: Der Kampf für ein eigenständiges Aufenthaltsrecht von Frauen
- N.N.: Kampf gegen die Kriminalisierung von - illegalisierten - Prostituierten
- agisra Köln: Frauenabschiebegefängnis Neuss
- Vertreterin der Gruppe Kalayaan/London: Lebenssituation und Selbstorganisierung migrierter Hausarbeiterinnen
- VertreterInnen der Antifa Thöringen: Frauen im deutschen Asylverfahren
- Achtung: soll in Jena-Forst (Flüchtlingslager) stattfinden!
- Karawanegruppe Darmstadt: Soziale Situation von Flüchtlingsfrauen in Flüchtlingsheimen (Hygiene, Isolation, Gewalterfahrungen)
- Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch und zur gegenseitigen Unterstützung

Ab 20 Uhr:
zwei Filme des Berliner FrauenLesben-Filmkollektivs:
- Ein Film von illegalisierten Hausarbeiterinnen
- "Wir sind schon da": Ein Film zur Organisierung der Frauen bei den Französischen Sans Papiers

Organisatorisches:
Es wird - je nach Thema - Frauengruppen und gemischte Gruppen geben. Diese Möglichkeit sollte nicht als gegen die Männer, sondern für die Frauen gesehen werden Vor Ort wird die Möglichkeit sein, spontan zu weiteren Themen eine Arbeitsgruppe zu bilden.
Es wird - während des gesamten Kongresses - Frauenschlafplätze und Kinderbetreuung geben.

Kontakt und weiter Information:
Karawane Women Co-ordination group, Darmstadt
Tel.: 06151-313270. E-mail: M_hammel (at) hrz1.hrz.tu/darmstadt.de
and E-mail:sisterfriend (at) gmx.de
-Menschenrechtsverein Bremen s.o.


Freitag, 28.April



"Gemeinsam gegen Abschiebungen" (Teil 1)

9.30 bis 12.30 Uhr:
Einführungsbeiträge:
- The Voice: Soziale Ausgrenzung und Residenzpflicht als Voraussetzung und Vereinfachung der Abschiebepraxis
- Karawanegruppe München: Zentrale Abschiebestrategien und Widerstandsansätze
- N.N.: Abschiebehaft und der Widerstand inner- und außerhalb der Abschiebeknäste
- KurdInnen aus dem Wanderkirchenasyl: Zur Bedeutung des Kirchenasyls für den Kampf gegen Abschiebungen
- "kein mensch ist illegal": Flughafenaktionen, zur Rolle der Fluggesellschaften, Kampagne gegen Lufthansa
- Akubo Chukwudi und andere: Kampagnen zur Verhinderung von Abschiebungen

14.00 bis 18.30 Uhr
Arbeitsgruppen u.a. entlang der Einführungsbeiträge


Samstag, 29. April



"Gemeinsam gegen Abschiebungen" (Teil 2)

9.30 bis 12.30 Uhr und 16.00 bis 18.30 Uhr
Fortsetzung der Arbeitsgruppen vom Vortag

Ab 14 Uhr bis ca. 16 Uhr:
Theater - vom Veranstaltungsraum bis auf die strasse ... "Romeo und Leyla.de" - das klassische Liebespaar in der virtuellen Welt ohne Grenzen; mehrsprachiges, interkulturelles Theaterstück mit über 30 SchauspielerInnen aus Frankfurt/Main und Umgebung

20.00 bis 22.00 Uhr
Abschlußplenum zum Themenkomplex Abschiebungen

Kontaktadressen:
The VOICE Africa Forum, Jena s.o.
Karawanegruppe München c/o Kulturladen, Ligsalzstr. 20, 803339 München
Tel. 0049-170-8832749


Sonntag, 30. April



Zusammenfassungen, Resultate, Forderungen, weitere Diskussionen

"Manifest für die Rechte von Flüchtlingen und MigrantInnen - Kampagnenstrategien und die Perspektive des Karawaneprojektes"


Montag, 1. Mai



Internationale KARAWANE Demonstration in Jena


außerdem:



-Eriberto Mena, chilenischer Maler aus Belgien, will ein "Mural", ein großes WandgemÀlde, erstellen, das die kämpfe der Flüchtlinge symbolisieren wird.
-Mit Nadir/Hamburg, Menschenrechtsverein Bremen und anderen: Internetcafe- und dokumentation zum Kongreßgeschehen Weitere Filmveranstaltungen an den Abenden
-Kulturprogramm, Photo- und Kunstausstellungen, Percussion, Konzerte und Discos
- Sowie weitere mit dem Programm verbundene Aktionen

Achtung: die angegebenen Kontaktadressen sind schon etwas alt und zum Teil nicht mehr gültig!