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[ 03. Sep 2004 ]

Graz: Drei Schubhäftlinge aus Abschiebegefängnis geflohen!

ausbrechen

In der Nacht auf Mittwoch ist es drei Schubhäftlingen gelungen, aus der Haft in Graz zu flüchten. Innenminister Ernst Strasser (ÖVP) will nun mit einem Erlass an alle Bundespolizeidirektionen gezielte maßnahmen setzen um Schubhäftlinge am Ausbruch aus der völlig ungerechtfertigten Haft zu hindern.

 

In der Nacht auf Mittwoch ist es drei Schubhäftlingen gelungen, aus dem "Polizeianhaltezentrum" Graz zu entkommen. Die Flucht verlief bisher erfolgreich - die Polizei tappt im Dunklen.

Keine Spur...


Ein Kriminalbeamter meinte gegenüber MedienvertreterInnen, er hätte den letzten der drei Häftlinge noch über die Mauer klettern sehen und sofort Alarm geschlagen. Doch da war es bereits zu spät.

"Im Stadtpark dürften Komplizen mit einem Fahrzeug gewartet haben", vermutet Brigadier Kurt Kemeter, Leiter des Zentralinspektorates. Mit "Die drei Männer waren in Windeseile verschwunden", fasste die Kleine Zeitung die Ereignisse am Mittwoch zusammen.

"Präzise vorbereitet"


Nach offiziellen Angaben verlief der Ausbruch so: Unmittelbar nach einer Zellenkontrolle kurz nach 2.00 Uhr Früh sÀgten die drei Häftlinge einen Gitterstab durch. Durch das etwa 30 mal 30 Zentimeter große Loch hängten sie ein Leintuch und seilten sich daran vom 2. Stock zu Boden ab. Die innere Fenstersicherung wurde mittels eines verstellbaren Gabelschlüssels entfernt - er wurde später in der Zelle gefunden.

Wie unangenehm der Ausbruch den Verantwortlichen ist, zeigt sich in der Presseaussendung: Darin wird betont, wie sicher das Gefängnis ist, in den drei Jahren zuvor konnte nur ein Häftling entkommen. Sterische Lokalzeitungen klopfen der Polizei medial auf die Schultern, indem sie u.a. von einem "präzise vorbereiteten" Ausbruch sprechen und Spekulationen über angebliche KomplizInnen verbreiten.

Strassers "maßnahmenkatalog": Verstärkte Kontrollen



Zellenkontrollen sollen nun nach Wunsch des Innenministers intensiviert werden. Im maßnahmenkatalog versuche man, detailliert Häftlingsumschichtungen zu veranlassen. "Zum Beispiel, dass man in Hafträumen, die in einen Innenhof hinausgehen, Häftlinge unterbringt, bei denen anzunehmen ist, dass sie einen Ausbruchsversuch starten werden", so der stellvertretende Chef der Grazer Polizei, Alexander Gaisch.

Als weitere maßnahme sollen die bestehenden Kontrollen noch verbessert und alle Abläufe, die in der Schubhaft stattfinden, abermals "durchleuchtet" werden. Bei der Grazer Polizei findet derzeit etwas statt, dass den Medien als "umfangreiche Erhebungen" verkauft werden soll.

Der Kernpunkt darin: Wie konnten die Häftlinge zu dem Werkzeug kommen? "Es besteht Verdacht, dass das wer reingeschmuggelt hat", erklärt Brigadier Kemeter.

no-racism.net wünscht den drei Personen viel GlÃŒck. Hoffentlich haben sie sich mit dieser Aktion dem Abschiebeterror dauerhaft entzogen.