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[ 04. Dec 2000 ]

Anonymisierter Operation Spring Zeuge AZ 1 verurteilt

operation spring: anonymisierter zeuge az1 gerichtlich verurteilt
Polizei behindert freie Berichterstattung

 

Der im Zuge der Verfahren um die sogenannte Operation Spring vom Mai 1999 als Kronzeuge zu unrÃŒhmlicher Bekanntheit gelangte anonymisierte Zeuge AZ 1 wurde am 30. November 2000 in einer Gerichtsverhandlung am Landesgericht Wien zu einem Jahr bedingter Haft verurteilt. Aufgrund der Aussagen dieses Zeugen waren im letzten Jahr mehr als hundert Menschen zu zum Teil sehr hohen Gefängnisstrafen verurteilt worden, obwohl gegen diese mit Ausnahme der Zeugenaussage keine Sachbeweise vorlagen.
Das besondere am Verfahren vom 30. November 2000: AZ 1 musste im eigenen Verfahren ohne den bisher obligatorischen Helm auftreten. Dem entsprechend bemühten sich Polizei und Gericht, eine Berichterstattung in Medien zu verhindern. "untergeordnete Beteiligung" und "Beitrag zur Wahrheitsfindung"
Vor Gericht zeigte sich AZ 1 als "voll geständig": Er habe als Dolmetsch an Gesprächen zwischen Drogebossen und WiederverkäuferInnen teilgenommen. Im Rahmen so genannter AnbahnungsGespräche mit Interessenten für Kokain und Heroin sei er regelmäßig zugezogen worden