Das vor einem Jahr vom Verein Memorial Kärnten-Koroàáka errichtete Mahnmal mit 1.000 Namen von Opfern des Nationalsozialismus am Friedhof Annabichl/ Trnja vas in Klagenfurt wurde von unbekannten TäterInnen schwer beschädigt.
Die TäterInnen haben am Samstag, 9. Oktober 2004, einen Teil des Sicherheitsglases mit schwerem Werkzeug oder durch einen Schuss zersTürt. Der Obmann von Memorial Kärnten-KoroÃÂ
áka, Vinzenz Jobst, ist erschÌttert und spricht von einer unfassbaren, unbegreiflichen Tat.
Die ZersTürung fällt bezeichnenderweise mit den offiziellen Kärntner Landesfeierlichkeiten zur Volksabstimmung am 10. Oktober 1920 zusammen - dem "Tag der Kärntner Einheit". An diesem Tag sprach sich die Bevölkerung südkärntens für einen Verbleib bei Österreich und gegen einen Anschluss an Jugoslawien aus.
Das temporäre Mahnmal für die "zu Tode Gekommenen, Verfolgten und Widerstehenden aus und in Kärnten" ist Teil eines Forschungsprojekts, bei dem die Namen von Opfern des NS-Regimes in Kärnten - u.a. Euthanasieopfer, Umgekommene in Lagern, gefallene und ermordete WiderstandskämpferInnen, verfolgte JüdInnen und ausgesiedelte SlowenInnen - vor dem Vergessen bewahrt werden sollen.
Der Verein Memorial Kärnten-KoroÃÂ
áka als gemeinsame Plattform von Opferverbänden und FreiheitskämpferInnen hat unter der Leitung von Mag. Helge Stromberger bisher über 2.400 Namen von Opfern eruiert und zu den einzelnen fällen auch umfassend recherchiert.
Das temporäre Mahnmal mit 1.000 Namen, das am Zentralfriedhof von Klagenfurt/ Celovec neben der "Landesgedenkstätte für die Opfer für ein freies Österreich 1938-1945" steht, hätte zu einem späteren Zeitpunkt noch erweitert und künstlerisch ausgestaltet werden sollen.
Quelle: orf.at