Wir sind wütend und empört über die Erstürmung einer MigrantInnen-Beratungsstelle in der Eggerthgasse durch die Polizei.
Ein "Schwarzafrikaner" würde mit einer Waffe hantieren, ließ ein anonymer (?) Anrufer wissen.
Dies diente der Polizei als Anlaß die Anwesenden zu kontrollieren und 8 von ihnen mitzunehmen. 2 wurden in Schubhaft überstellt, weil sie illegalisiert sind - und wohl deshalb jene Beratungsstelle aufgesucht haben.
Der Schluß liegt nahe, es handle sich hierbei um eine Racheaktion der Polizei - hatten ja die Grünen, denen dieses Lokal gehört,
einige Tage davor die Polizei wegen ihrer Übergriffe und mehr als fragwürdigen Verhaftungen während und nach der Anti-Opernballdemonstration angegriffen.
Es ist erschreckend, daß nun nicht einmal mehr Beratungsstellen und die in ihnen um Rat und Hilfe suchenden Menschen vor
Polizeiüberfällen sicher sind. Das dies längst kein Einzelfall ist, zeigte auch der überfall auf das Flüchtlingsheim in der Zohmanngasse.
Schikanierung und Kriminalisierung antirassistischer solidaritätsarbeit und Flüchtlingsunterstützung in Österreich scheint System zu haben.
Die GEMMI - Gesellschaft für die Rechte von Marginalisierten und MigrantInnen - versucht nun schon seit der ominösen
"Operation Spring" kriminalisierte und inhaftierte AfrikanerInnen zu unterstützen und auf ihre Situation öffentlich aufmerksam zu machen.
Die RichterInnen reagierten prompt mit Besuchsverboten, was die solidaritätsarbeit erheblich schwieriger macht, und v.a. den für die Gefangenen psychisch extrem wichtigen persönlichen Kontakt nach aussen verhindert.
Wir rufen alle Menschen die dem Rassismus entgegentreten wollen dazu auf, sich mit antirassistischen Projekten zu solidarisieren, die vom Staat angegriffen werden - und ihren Unmut darüber zu äußern.
GEMMI - Gesellschaft für die Rechte von Marginalisierten und MigrantInnen