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[ 12. May 2009 // letzte änderung: 14. May 2009 ]

El Ejido: Polizeiterror gegen Migrant_innen

Razzia in El Ejido

Am Samstag, 9. Mai 2008 kam es in einem vorwiegend von Marrokkaner_innen bewohnten Viertel in El Ejido, Spanien, zu massiven Razzien, Festnahmen und Abschiebungen. Diese Aktion der Polizei reiht sich ein in eine Reihe von Übergriffen und Abschiebungen in den vergangenen Monaten.

 

Gegen 21.00 Uhr besetzten Spezialeinheiten das Marrokkaner_innen-Viertel von El Ejido, Spanien. Mit massiver Gewalt stuermten sie Teehaeuser, Geschaefte und Telefonlaeden - auf der Suche nach illegalen Inmigrant_innen. Die Gewerkschaft SOC (sindicato obre@s de campo) protestiert gegen das diskriminierende Vorgehen und kuendigt Proteste an.

Die Eliteeinheiten riegelten das Viertel vollstaendig ab. Anwohner_innen dourften ihre Haeuser weder betreten noch verlassen. Die Spezialeinheiten pruegelten auf spontan protestierende Bewohner_innen ein. Als Grund der Aktion erklaerten Polizeisprecher: "Wir suchen illegale Bootsfluechtlinge. Die schicken wir sofort nach Hause".

Am vergangenen Wochenende kamen an anderen Teilen der Kueste von Almeria etwas 100 algerische Migrant_innen an Land, die interniert wurden. Sofortige Anfragen von Seiten der Gewerkschaft SOC und der Partei Izquierda Unida wurden vom zustaendigen Kommisariat und Vetreter_innen der Regierung nicht beantwortet.

Bei dem brutalen Vorgehen gegen Auslaender_innen handelt es cih um einen weiteren Hoehepunkt des staatlichen Terrors gegen Einwander_innen maghrebinischer Herkunft. In den letzten Monaten kam es immer wieder zu rassistischen Uebergriffen. Vermeindlich illegale Einwander_innen werden inhaftiert und zuegig nach Marrokko abgeschoben. Selbst das lokale Krankenhaus und der andalusische Gesundheitsdienst denunziert Patient_innen "ohne Papiere" bei der Immigrationsbehoerde. Dere Bueros in Almeria und El Ejido entliesen vergangenen Monat ein Dutzend Mitarbeiter_innen aufgrund von Korruption. Sie hatten hohe Schutzgelder von Immigrant_innen erpresst fuer die Aufenthaltserlaubnis.

Die marrokanischen Behoerden verschleppen die Abgeschobenen dann an die Wueste bei Oijdha an der algerischen Grenze. Offenbar handeln die Behoerden so auf die Anweisungen der europaeischen FRONTEX-Agentur.

El Ejido ist in Spanien durch die rassistischen Pogrome vom Februar 2000 bekannt. Die europaeische Menschenrechtskommision verurteilte die Lokalregierung des weiter amtierenden Buergermeister Juan Enciso wegen Rassismus. Bis heute ohne Konsequenz. Seine Mini-Partei PAL (partido de almeria) regiert in der Provinz in Koalition mit der PSOE.


70+ Marokkaner_innen nach Razzia abgeschoben


Mehr als 70 Abschiebungen bewirkte die Razzia vom Samstag in der spanischen Stadt El Ejido. Auf der Suche nach Illegalisierten sperrte die Polizei das vorwiegend von Araber_innen bewohnte Viertel ab, stuermte das Krankenhaus, einen Supermarkt und eine Diskothek. Der Gouverneur der Provinz Almeria und der neu eingesetzte Polizeichef setzen damit auf brutale law-and-order-Politik gegen arabische Einwander_innen. Die Landarbeiter-Gewerkschaft SOC-SAT protestiert gegen das Vorgehen.

Die fremdenfeindliche Polizeiaktion vom vergangenen Samstag in der Gemuesemetropole erreichte eine biher fuer spanische Verhaeltnisse neue Dimension.

Danach stuermte eine Polizeieinheit zunaechst den Supermarkt LIDL und riegelte den Eingang ab. Ohne Ausweisekontrolle durfte keine_r mehr den Markt verlassen. Anschliessend waren Patient_innen im Wartesaal des Krankenhaus Poniente das Ziel der Razzia.

Gegen 21.00h erfolgte die Abriegelung des Geschaeftzentrums im Bereich der Calle Manolo Escobar und Almeria. Anwohner_innen und Kaeufer_innen durften die Zone weder verlassen noch betreten. Personen mit "arabischen Aussehen" wurden gezielt misshandelt, am Einkauf gehindert oder aus Telefonzellen gezerrt.

Zulaetzt stuermte die Einheit die marokkanische Diskothek im Stadteil Santa Maria Aguilla. Vor gezogenen Schlagstock und entladenen Waffen mussten sich die Besucher_innen zwei Stunden an die Wand stellen. Wer die Haende sinken liess, wurde von den Beamten verpruegelt.

SOC-SAT sammelt fuer eine Klage Gedaechntisprotokolle der Opfer. Die Gwerkschaft kuendigt eine Kundgebung fuer Freitag, den 22. Mai 2009 an.

Artikel bearbeitet übernommen von :: de.indymedia.org (11. Mai 2009) und :: de.indymedia.org (13. Mai 2009). Weitere Informationen und Kontakt: :: fsalmeria.org