Am 29. Mai 2009 wurde vor dem Identifikations- und Abschiebe- zentrum (CIE) in Ponte Galeria, Rom, gegen die Internierung von Migrant_innen protestiert. Dokumentation des dort in verschiedenen Sprachen verlesenen Communiqués.
Am 28, 29 und 30. Mai 2009 treffen sich hier in Rom die Innen- und Justizminister_innen der acht wichtigsten kapitalistischen Länder. Sie werden diskutieren und über das Leben von Millionen von Menschen entscheiden - ganz besonders von jenen, die nur so lange willkommen sind, solange sie das Heer der Ausgebeuteten vergrößern. Es ist die migrantische Bevölkerung, die den höchsten Preis für die Krise bezahlt und schändlichen Erpressungen bei der Arbeit, erzwungener Klandestinität (Illegalisierung, Anm.) und Rassismus ausgesetzt ist, den die Insitutionen über den Terrorismus der Medien und niederträchtige Gesetze herstellen.
Der Freiheitsentzug in den "Identifikations- und Abschiebezentren" genannten Lagern (CIE), die Deportation in ihre Herkunftsländer, die Massenabweisungen und die Gefangenschaft in den Lagern Lybiens wie Marokkos sind die Antwort, die das ganze Europa von Schengen gewählt hat, auf die Migrationsfrage zu geben.
Der schwadronenartige Übergriff gegen Angehörige der bengali-Gemeinschaft vom vergangen Freitag in der Villa Gordiani passt in das derzeitige Klima fremdenfeindlicher Propaganda. Es hat sich um eine durch die Feindseligkeit und die Obstruktionspolitik legitimierte rassistische Einschüchterungsaktion gehandelt, mit denen die lokalen Institutionen (Bezirk und Gemeindeverwaltung VI) den Feiern zum Bangla-Neujahrsfest wiederholte bürokratische Hürden entgegen gesetzt haben, wodurch sie die Ausdrucksfreiheit von tausenden Bürgern Roms nicht gewährleistet und eine Spirale des Hasses für den Anders-seienden entfacht haben.
In den vergangenen Monaten haben allein im Zentrum von Ponte Galeria ein Mann (Salah Souidani) und eine Frau (Nabruka Mimuni) ihr Leben verloren, die beide Opfer der Brutalität der Polizia di Stato sind und der komplizenhaften Gleichgültigkeit des italienischen Roten Kreuzes. Es handelt sich hierbei um zwei militärische Apparate, die sich beim Betrieb dieses Lagers der Demokratie als materielle Ausführende der Diskriminierungs- und Auslöschungspolitiken, die innerhalb und außerhalb der Anstalt umgesetzt werden, die Verantwortung teilen.
In beiden Fällen sind die im Identifikations- und Abschiebezentrum gefangenen Frauen und Männer in einen Hunger- und Durststreik getreten. Zehn Tage nach dem Tod Nabrukas ist zwei von drei Personen der Versuch aus dem Lager zu fliehen gelungen. Im Inneren des Lagers machten sich die Beamten erbost über einen willkürlich gewählten Gefangenen her und schlugen ihn zusammen.
Wir rufen stadtweit dazu auf, während der Tage zu Sicherheit und Migration, an der Solidaritätskundgebung teilzunehmen. Alle, die mit den Gefangenen Männer und Frauen reden wollen, können dazu das offene Mikrofon mit Verstärkeranlage vor dem Identifikations- und Abschiebezentrum in Ponte GaleriaTeil nutzen.
Treffpunkt ist am Freitag, 29. Mai 2009 von 17:00 bis 20:00 Uhr am Parkplatz an der Haltestelle "Fiera di Roma" (Zug zum Flughafen Fiumicino) in der Via Gaetano Rolli Lorenzini, Ecke Via Cesare Chiodi.
Solidarität mit den kämpfenden Migrant_innen
Sofortige Schließung der Identifikations- und Abschiebezentren
Keine Gefängnisse und keine Grenzen
Gegen die G8
Wir sind alle klandestin
Artikel übernommen von :: gipfelsoli.org, bearbeitet von no-racism.net. Original auf italienisch auf :: italy.indymedia.org