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[ 14. Jan 2010 ]

Rosarno, die 'Ndrangheta befiehlt, Minister Maroni führt aus

Faschistoide Polizeieinheiten in Italien

Die Revolte in Rosarno stellt eine Wende in der Geschichte Italiens dar. Einige Tage lang wurde die Stadt de facto der Rechtsordnung entrissen und Banden überlassen, die sich Auseinandersetzungen geliefert, Sachbeschädigungen und Zerstörungen vollbracht und Menschenjagd praktiziert haben.

 

Am Ende, haben die Kräfte des Staates eingegriffen, um eine Massendeportation durchzuführen. Nachdem sie bei miserabler Bezahlung Jahre lang bei der Klementinen-Ernte ausgebeutet, malträtiert und genötigt wurden, in würdelosen und unmenschlichen Zuständen zu leben, haben es die Schwarzen (bzw die N., wie sie inzwischen Vittorio Feltri auf den Seiten von Berlusconis Il Giornale schamlos nennt) es diesmal gewagt, zu rebellieren, zu protestieren und sie haben sich geweigert, im Angesicht der Verletzung von zwei, die zu ihnen gehörten, den Mund zu halten. Die weiße Community hat mit rassistischer Raserei reagiert: alle Raus. Und der Innenminister hat dem Folge geleistet. Von wegen BürgerInnenwehren: diesmal haben die Ordnungskräfte die Drecksarbeit gemacht, die, von der rassistichsten unter den BürgerInnenwehren träumen.

In einer Umweltsituation, in der die 'Ndrangheta dominiert. In Kalabrien ist die Mafia pervasiv (anders als auf Sizilien, wo Cosa Nostra eine kriminelle Elite ist).

Innerhalb einer kleinen EinwohnerInnenschaft kontrolliert die 'Ndrangheta über verwandschaftliche Beziehungen VetterInnenwirtschaft oder über Geschäfte einen extrem hohen Anteil der Bevölkerung. In Kalabrien ist die Zivilgesellschaft zum großen Teil 'Ndrangheta. Männer der 'Ndrangheta haben die Proteste und die Übergriffe auf Schwarze nach der Revolte beeinflusst. Der Minister Roberto Maroni, der sich wo er nur kann brüstet, die Mafia zu bekämpfen, soll wissen, dass er diesmal deren Befehle ausgeführt hat. Die 'Ndrangheta hat die Ausweisung der Schwarzen aus Rosarno beschlossen und die Kräfte des Staates haben se organisiert.

P.S.: Ein weiterer Minister der Republik, Mariastella Gelmini, hat beschlossen, dass keine Schulklasse mehr als 30% AusländerInnen aufnehmen darf. Was heißt aber "AusländerIn"? Sind von italienischen Paren adoptierte Kinder "AusländerInnen"? Ist der Sohn einer alleinstehen italienischen Frau, die von Schwarzen Mann ein Kind bekommen hat, "AusländerIn"? Sind die Kinder der AmerikanerInnen, SchweizerInnen, FranzosInnen, die in Italien leben, AusländerInnen? Sind italienische Roma "AusländerInnen"? Und ist der, der einer anderen Religion zugehörig ist, einE "AusländerIn"?. Kann es sein, dass auch die Kinder der Juden und Jüdinnen auch ein bisschen "AusländerInnen" sind?

Dieser Artikel erschien im italienischen Original am 10. Jänner 2009 im Blog von Gianni Barbacette,:: societacivile.it; die Übersetzung auf deutsch wurde bearbeitet übernommen von :: euro-police.noblogs.org, 14. Jan 2009.