Anthony Onyeij wurde hoechstwahrscheinlich am Samstag den 27.10. um fuenf Uhr frueh - nicht einmal 24 Stunden nach dem er und sein Anwalt davon informiert worden waren - zusammen mit anderen Schubhaeftlingen in einer eigens gecharterten Maschine nach Lagos/Nigeria abgeschoben.
BUNDESPOLIZEIDIREKTION WIEN VERHINDERT DURCH GESETZESBRUCH ASYLANTRAG!
Um AsylwerberInnen allen Menschenrechtskonventionen zum Trotz abschieben zu koennen, scheint der Bundespolizeidirektion Wien jedes Mittel recht zu sein.
Im Falle Anthony Onyeijs, der zuvor in Oesterreich ueber zwei Jahre
unschuldig eingesperrt wurde, gehoert zu diesen Mitteln auch offener Gesetzesbruch. Und es ist anzunehmen, dass dies kein Einzelfall ist.
Dem Anwalt von Onyeij, Mag. Wilfried Embacher, wurde - ebenso wie der Nationalratsabgeordneten Dr. Madeleine Petrovic und einem Vertreter einer Menschenrechtsorganisation - angeblich auf Weisung der Bundespolizeidirektion Wien gesetzeswidrig das Recht verweigert, Onyeij zu besuchen. So wurde diesem die letzte Moeglichkeit genommen, noch vor seinem Deportationstermin einen neuen Asylantrag zu stellen.
In diesem Zusammenhang moechten wir auch auf die Aussage von Dr. Wilhelm Saurma (stv. Chefarzt der BPD Wien) in der Nachrichtensendung "Zeit im Bild 2" vom 16. Mai 2001 hinweisen, der gefilmt wurde, als er waehrend einer Polizeischulung den anwesenden BeamtInnen erklaerte, dass es ueblich sei, bei so genannten "Problemabschiebungen" die Schubhaeftlinge vor der Deportation mit Beruhigungsmitteln zu behandeln.
Wir schliessen nicht aus, dass auch das - oder irgendeine andere Form nicht fuer die Oeffentlichkeit bestimmter Zwangsbehandlung - ein Grund gewesen sein koennte, warum niemand Onyeij zu Gesicht bekommen durfte.
EILABSCHIEBUNG SAMSTAG FRUEH
Anthony Onyeij wurde hoechstwahrscheinlich am Samstag den 27.10. um fuenf Uhr frueh - nicht einmal 24 Stunden nach dem er und sein Anwalt davon informiert worden waren - zusammen mit anderen Schubhaeftlingen in einer eigens gecharterten Maschine nach Lagos/Nigeria abgeschoben.
Bis jetzt gelang es uns weder, gesicherte Informationen ueber die
tatsaechliche Durchfuehrung der Abschiebung zu bekommen, noch wissen wir, ob und wann Onyeij in Lagos ankam und was mit ihm danach geschah. Wir befuerchten, dass er aufgrund seiner politischen Verfolgung und des nigerianischen Dekrets 33 noch am Flughafen Lagos verhaftet wurde.
Der Bundespolizeidirektion Wien und der Wiener Fremdenpolizei war diese Gefahr bekannt!
PROTEST!
Auch wenn die Abschiebung dadurch nicht mehr verhindert werden kann, protestiert gegen diese rassistische und menschenverachtende Vorgangsweise!