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[ 20. Jun 2010 ]

Wer hier ist, ist hier - und bleibt hier! Abschiebung abschaffen!

Hilf mit Abschiebungen zu verhindern - Flyer fordert Solidarität mit Stephen I.

Freiheit für Stephen I.! Er soll am kommenden Di, 22. Juni 2010 abgeschoben werden. Seit sechs Wochen in Schubhaft, befand er sich fast drei Wochen Hungerstreik. Damit kämpft er für seine Freiheit. Was eine Abschiebung für ihn ihn bedeutet? "Ich verliere meine Frau und mein Leben".

 


Update vom 22. Juni 2010

:: Auf Indymedia zu lesen: "Heute (22.06.2010) wurde S. I. abgeschoben, obwohl er in einem ziemlich schlechten Gesundheitszustand war. Derzeit wissen wir noch nicht wie es ihm geht, wir werden aber dran bleiben und weiter Infos sammeln um auch anderen Menschen helfen zu können."


Abschiebung abschaffen!


Vom Flughafen Wien-Schwechat werden fast täglich Menschen gegen ihren Willen abgeschoben. Das Recht jeder einzelnen Person, dort zu leben wo sie_er mag, wird systematisch mit Füßen getreten.

Die rassistische Logik, dass Menschen mit bestimmten Pässen an bestimmten Orten privilegiert und andere Menschen kriminalisiert werden, hat System. Menschen, die oft größte Gefahren, körperliche Strapazen und finanzielle Ausbeutung in Kauf nehmen um vor Krieg, Armut, Hunger... zu flüchten, oder die einfach nur woanders leben wollen, werden als Illegalisierte ohne Zugang zu rechtlichem Schutz, Gesundheitsversorgung, Bildung etc. ausgebeutet. Oft warten sie jahrelang unter prekärsten Bedingungen auf eine Aufenthaltsgenehmigung um dann verhaftet, in Schubhaft genommen und abgeschoben zu werden. Viele wehren sich gegen die Abschiebung - manche bis zum Tod. So befinden sich z.B. laut österreichischem Innenministerium im Moment ein Drittel der in Schubhaft Gefangenen in Hungerstreik.

Name: Stephen I., Asylwerber
Familienstand: verheirtatet mit einer österreichischen Staatsbürgerin
SchubHAFT: seit 6 Wochen
WohnHAFT: derzeit Rosauerlände, seit 7 Tagen
Geplanter Abschiebetermin: Di, 22. Juni 2010

Auch Stephen I. ist seit 18 Tagen im Hungerstreik. Erst heute, den 19.Juni 2010, hat er wieder Nahrung zu sich genommen, da seine Nieren ansonsten versagt und seinen Körper auch die letzten Kraftreserven verlassen hätte .

Heute am 19. Juni waren seine Frau und ich Stephen in der Schubhaft besuchen. Man steht in diesen Räumen der Polizei und kommt sich vor wie in einem schlechten Film. Die PolizistInnen sind unfreundlich und abweisend. Als ich den BesucherInnenraum betrat erschrak ich, denn ebenso menschenunwürdig wie das Prinzip der Abschiebung, ist auch die Art und Weise, sowie Form der Schubhaft. Wir sitzen vor einer Glaswand, links auf der Seite ein Telfon. Unfreundlich, kalt, steril, leer, grau. Stephen wird in den Besucherraum gebracht. Er ist dünn und wirkt total kraftlos. Als ich ihm in die Augen sah, war pure Angst, Trauer und Müdigkeit zu sehen. Auf meine Frage wie es ihm geht, antwortet er mir, "Ich habe heute wieder etwas gegessen, denn sonst würden meine Nieren versagen und ich müsste sterben". Ich erfahre, dass er seit 7 Jahren in Österreich lebt und seit fast 3 Jahren mit einer Österreicherin verheiratet ist. Ich frage ihn was passiert wenn er am Dienstag abgeschoben wird, seine Antwort kam schnell und er sagte, "Ich verliere meine Frau und mein Leben". Stephen darf nur 2 mal in der Woche besucht werden, für je 30 Minuten. Auch durfte er von dort aus nicht seine Frau anrufen. Die soziale Isolation hat hier einen willkürlich rassistischen Charakter angenommen. Als ich ihm sage, dass ich ihm helfen will engegnet er mir "Ich lebe nur mehr bis Dienstag"! Seine Frau sitzt neben mir, ihre Unruhe ist zu spüren. Als ich mich verabschiede und sage wir werden alles probieren bedankt er sich bei mir und zeigt mir, dass er noch ein kleines bisschen Hoffnung in sich trägt. Ich verlasse den Besucherraum um seiner Frau Zeit zu geben um mit ihm zu reden.

NO BORDER, NO NATION, STOP DEPORTATION!
ABSCHIEBUNG GEHT UNS ALLE AN!



Watch out for more Info, u.a. auf :: at.indymedia.org.

Artikel bearbeitet übernommen von :: at.indymedia.org, 19. Juni 2010