Die Vinzenz- gemeinschaft kämpft - wie viele andere - gegen das geplante Bettelverbot in der Steiermark. Auf juristischem Weg soll bis zum Verfassungsgerichtshof gegangen werden, um das Gesetz zu verhindern. Eine Online-Petition kann von allen unterschrieben werden.
Petition der Vinzenzgemeinschaft
Vor 15 Jahren sind Roma aus der Slowakei in die Steiermark gekommen, um in ihrer verzweifelten wirtschaftlichen Situation bei uns Hilfe zu suchen. Sie sitzen seither still vor Supermärkten, auf öffentlichen Plätzen und vor Kirchen und halten ihre Becher den Vorübergehenden hin. Sie tun niemandem etwas und nehmen auch keinem etwas weg, sondern sie appellieren schweigend an die Hilfsbereitschaft der Menschen.
In Graz hat die VinzenzGemeinschaft für sie ein Quartier - das VinziNest für die Männer und VinziSchutz für die Frauen - geöffnet, damit sie nicht in öffentlichen WCs schlafen müssen.
Sehr bald hat deren Anwesenheit gewisse Personen gestört, weil sie den Anblick von Armen nicht ertragen können oder wollen. Zur Rechtfertigung ihrer ablehnenden Haltung behaupten sie, es handle sich um eine mafiose Organisation. Der Einzelne müsse sein Geld ohnehin an einen Boss abliefern. Sowohl die Polizei, als auch jüngst eine Gruppe von Wissenschaftlern haben diese Behauptung stichhaltig widerlegt. Jeder bringt das, was er bekommt, zur Gänze seiner Familie nach Hause.
Ohne jeden Grund haben sich nun Politiker entschlossen, ein totales Bettelverbot für In- und Ausländer zum Gesetz zu machen. Am 9. Februar 2011 wird ein Unterausschuss des Landtages einen Gesetzesentwurf beschließen. Am 22. März 2011 soll darüber im Landtag abgestimmt werden. Obwohl es bereits gesetzliche Bestimmungen gegen aufdringliches Betteln und Beteiligung von Kindern gibt, soll nunmehr j e d e Form des Bettelns verboten werden. Außerdem ist das geplante Gesetz nach Überzeugung des Verfassungsexperten, Prof. Christian Brünner, verfassungswidrig, weil es gegen das Recht auf "die freie Gestaltung der persönlichen Lebensführung" und gegen das "Recht der Freiheit der Meinungsäußerung" verstößt.
Das Gesetz wäre für die Betroffenen eine Katastrophe. In der erwähnten Untersuchung der Wissenschaftler heißt es am Ende: Es "muss festgehalten werden, dass das Betteln in der Steiermark für die betroffenen Roma einen nachhaltigen und effizienten Ausweg aus den sehr negativen Lebensbedingungen in ihren Herkunftsländern darstellt."
Wenn Sie mithelfen wollen, dass dieses Unglück von den ärmsten Menschen auf unseren Straßen abgewendet wird, dann bitte ich Sie, dagegen Stellung zu beziehen. Es wäre wichtig, dass sich viele Personen, besonders bei den Zeitungen, zu Wort melden.
Hier können Sie nun Ihre Unterstützung gegen ein generelles Bettelverbot bekanntgeben.
Bitte machen Sie Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit aufmerksam. Ich hoffe sehr, dass genügend Menschen bereit sind, sich an die Seite dieser Ärmsten zu stellen.
Mit Ihrer Mithilfe könnte es gelingen, das Ärgste für sie zu verhindern.
Es grüßt Sie freundlich
Wolfgang Pucher C.M.
Vinzenzgemeinschaft
:: Petition online unterzeichnen auf vinzi.at