Abschiebung von Lamin J. durch Sitzblockade verhindert

Nach über 4 Stunden Sitzblockade haben Menschenrechtsaktivist_innen die Abschiebung von Lamin J. im letzten Moment verhindert: Der 20jährige Mann aus Gambia sollte in der Nacht von 9. auf 10. Mai 2011 von Hall in Tirol nach Wien überstellt und von dort aus um 7 Uhr in der früh mit dem Flugzeug abgeschoben werden. Kurz nach Mitternacht wurde Lamin J. unter dem Jubel der Aktivist_innen von der Polizei freigelassen - aber nicht weil die wollte, sondern weil 200 Menschenrechtsaktivist_innen die beiden Ausfahrten und den Haupteingang des Haller Polizeigebäudes blockiert haben.

Aber die Abschiebung stehe noch immer unmittelbar bevor - schon um 8 Uhr in der Früh müsse sich der 20jährige Gambier wieder bei der Polizei melden, sagte eine Aktivistin. Unterstützer_innen appellieren jetzt an die zuständige Bezirkshauptmannschaft, den Pfusch im Verfahren zu reparieren. Lamin J.´s Integration sei seit 2007 nicht mehr geprüft worden, obwohl der Mann aus Gambia mittlerweile Deutsch auf Staatsbürgerschaftsniveau gelernt habe und eine fixe Jobzusage für den Fall einer Aufenthaltsgenehmigung vorweisen kann. Über 1.450 Menschen haben die Online-Petition für ein Bleiberecht für Lamin J.unterschrieben: :: Online-Petition hier

Kurz vor 20 Uhr am Abend des 9. Mai hatte sich Lamin J., begleitet von einer Menschenkette, wie vorgeschrieben bei der Polizeiinspektion Hall gemeldet. "Wir sind hier, wir sind laut, weil man Menschen Rechte klaut", skandierten die UnterstützerInnen. Die Befürchtungen seiner RechtsvertreterInnen bewahrheiteten sich: Die Abschiebung wurde vorbereitet. Nach einer stundenlangen Nervenschlacht mit der immer massiver werdenden Verstärkung der Polzei dann die Erleichterung kurz nach Mitternacht: Die Abschiebung wurde ausgesetzt, Lamin J. freigelassen. Vorerst.

Quelle: tirol.gruene.at, 10.05.2011, redigiert von no-racism.net