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[ 19. Oct 2011 ]

Drohende Abschiebungen - Unterstützungsaufrufe & Veranstaltungshinweis

In den letzten Wochen und Monaten konnten einige Menschen mithilfe solidarischer Unterstützer_innen einen regulären Aufenthalt ("Bleiberecht") erhalten. Doch viele Menschen sind noch immer aufgrund der rassistischen "Fremden"Gesetze von Abschiebung und Illegalisierung bedroht.

 

Aktuell sind uns drei Unterstützungsaufrufe bekannt:

Familie Hasani soll hier bleiben!


Im oberösterreichischen Ort Neufelden (oberes Mühlviertel) droht der 6-köpfigen kosovarischen Familie Hasani, die seit sieben Jahren in Österreich lebt, nach einer negativen Asylgerichtshof-Entscheidung die Abschiebung. Eine letzte Möglichkeit bildet ein Antrag auf ein "humanitäres Bleiberecht". Lehrer_innen an der VS Neufelden sowie viele Menschen im Ort organisieren Unterstützung für die Familie. Weitere Infos und Online-Unterschriften finden sich auf dem Blog:
http://hasanissollenbleiben.blogspot.com

Außerdem appellieren die Unterstützer_innen, emails an die zuständigen Behördenvertreter_innen & Politiker_innen in Land und Bund zu verfassen. Weitere Informationen dazu :: hier.


Petition für die Familie Abdulaev aus Kirchdorf, OÖ


Die sofortige Rücknahme des Abschiebungsbescheides für die Familie Abdulaev aus Kirchdorf an der Krems kann mittels Online-Petition gefordert werden. Die Familie (Eltern und zwei Kinder) lebt seit sechs Jahren im Bezirk Kirchdorf an der Krems. Der ältere Sohn geht inzwischen in die erste Klasse Volksschule.

Online Petition unterzeichnen auf :: petitiononline.at.


Familie Xhemaili-Krasnici soll hier bleiben!


In Innsbruck ersucht ebenfalls eine kosovarische Roma-Familie nach negativem Asylbescheid um Unterstützung durch Unterschriften für einen Antrag auf "humanitären Aufenthalt". Denn gerade für Kinder von Minderheiten haben laut einer aktueller UNICEF-Studie (:: hier als pdf) Abschiebungen verheerende Auswirkungen! Die 10 Familienmitglieder leben schon seit sieben Jahren in Österreich, vier Kinder sind auch schon hier geboren.

Die Unterschriftenlisten finden sich :: hier als pdf und können wochentags Mo, Di, Do und Fr. von 8.30 - 12 Uhr und Mi von 15-19 Uhr im ZeMiT - Zentrum für MigrantInnen in Tirol, Blasius-Hueberstraße 6 in Innsbruck (gegenüber der neuen Uni-Bibliothek) abgegeben werden. Die Unterschriftenaktion endet mit 31. Oktober 2011!


Was kann jede und jeder Einzelne sonst noch machen?

  • Sich informieren: auf Homepages wie z.B. :: no-racism.net, :: Asyl in Not oder :: Plattform Bleiberecht.
  • Sich beschweren: bei Bezirkshauptmannschaften, Magistrat, Verbänden, Landeshauptleute oder Minister_innen
  • Sich aktiv einbringen: Beteiligung bei Vereinen und Organisationen, die sich aktiv gegen Menschenrechtsverletzungen einsetzen. Eine Liste von Organisationen & Zusammenschlüßen in Tirol & Österreich findet sich auf :: plattform-bleiberecht.at
  • Sich finanziell einbringen: Für Menschen, die sich aus verschiedenen Gründen nicht aktiv einbringen können/wollen, gibt es die Möglichkeit, die genannten Vereine & Organisationen in ihrer Arbeit finanziell zu unterstützen.
  • Zivilcourage im Alltag: Nicht wegschauen bei rassistischen oder sexistischen Übergriffen im Alltag!


Podiumsdiskussion in Wörgl: "Mitbestimmung und Gleichberechtigung statt Integration"


In der derzeit vorherrschenden Integrationsdebatte werden viele Anforderungen an MigrantInnen gestellt und auch gesetzlich festgeschrieben. Ökonomische und gesellschaftliche Ausschlüsse dieser Bevölkerungsgruppe werden seitens der Politik und einiger Medien verschleiert und ignoriert. Immer mehr kritische Stimmen fordern aber inzwischen mehr "Demokratie statt Integration".

Es diskutieren:
- Alev Korun (Sprecherin für Integration, Migration und Menschenrechte, Grüne Abgeordnete zum Nationalrat)
- Oscar Thomas Olalde (Mitarbeiter am Institut für Erziehungswissenschaften, mit den Schwerpunkten Migration und Bildung)
- Orhan Gürcan, Aktivist von ATIGF

Montag, 24. Oktober, 19 Uhr im Tagungshaus Wörgl (Brixentaler Straße 5)
Nähere Infos zur Veranstaltung finden sich auf der IMZ-Homepage :: imz-tirol.at/termine.html

Für Interessierte aus Innsbruck gibt es zahlenmäßig begrenzte Mitfahrmöglichkeiten. Wenn Ihr interessiert seid, schickt einfach eine email an: plattform.bleiberecht (at) gmx.at

Für die globale Bewegungsfreiheit aller Menschen!
Für die Abschaffung der Schubhaft!
No border, no nation! Stop deportation!

Solidarische Grüße,
Plattform Bleiberecht

Aussendung der Plattform Bleiberecht Innsbruck vom 19. Oct 2011, bearbeitet von no-racism.net.