Die Tatsache, dass Abschiebung für MigrantInnen in den sogenannten Zielstaaten in Folter und Hinrichtung mündet, ließ die Parole "Abschiebung ist Folter - Abschiebung ist Mord" enstehen.
Zum Teil wurde heftig diskutiert, ob Abschiebung als Mord bezeichnet werden könne. In letzter Zeit aber wurde die Parole auf Demos und Flugblättern zu einer Kernaussage derer, die sich gegen Schubhaft und Abschiebung wandten.
Nachdem es nun zum Tod von Marcus Omofuwan während seiner Abschiebung kam, entsteht eine vollkommen paradoxe Situation. Die gängige Praxis insbesondere der F-dominierten Polizeigewerkschaft, dass Vorwürfe gegen PolizistInnen vor Gericht geklagt werden, führt dazu, dass es nun schwieriger wird, im Zusammenhang mit Abschiebung öffentlich von Mord zu sprechen. Jetzt, wo vor aller Augen klar wird, welche Auswirkungen eine Abschiebung schon bei ihrer AusFührung haben kann, könnten sich die 3 begleitenden Polizisten des Mordes bezichtigt fühlen. Sogar von Tötung zu sprechen scheint in diesem Zusammenhang heikel.
Aus widersprüchlichen Situationen wird aber so mancher Zusammenhang klar, auch wenn wir in einer legal erscheinenden Zeitung hier vielleicht Schwierigkeiten haben, unseren Gefühlen uneingeschränkt Ausdruck zu verleihen. Gefühle, die eine illegalisiert in Österreich Lebende als sie von Marcus Omofuwans Tod erfuhr, spontan auf einen Punkt brachte: "Sie bringen uns einfach um".