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[ 21. May 2004 ]

Bericht von antirassistischer Demo am 21. Mai 2004

noborder - nonation - noprison

Ca. 130 AktivistInnen beteiligten sich an der Demonstration gegen Abschiebungen, rassistische Polizeigewalt und -Willkür, die mit viel Aufsehen und -hören vom Büro für Sofortmaßnahmen zum Schubhäfn am Hernalser Gürtel in Wien zog.

 

treffpunkt war 12:00 vor dem Büro für sofortmaßnahmen des magistrats wien in der rathausgasse 1 im 1. bezirk. dieses leitete am vergangenen dienstag, dem 18. mai 2004, den einsatz im ekh, bei dem es u.a. zur entwendung zweier Türen und der verhaftung von drei bewohnern des hauses und deren späteren überstellung in schubhaft kam.

wie zu erwarten, war der eingang zum Büro für sofortmaßnamen bereits von der polizei versperrt. vor der absperrung versammelten sich in etwa 100 demonstrantInnen. die demo zog nach einigen redebeiträgen um ca. 12:30 die josefstätterstrasse entlang richtung hernalser Gürtel und wuchs unterwegs auf ca. 130 leute an. begleitet wurde der bunte demonstrationszug (zitat passantin: "des is jo wie a faschingsumzug") von guter musik und redebeiträgen aus dem lautsprecherwagen. der grund der demonstration wurde zusätzlich über flugis und Gespräche mit passantInnen vermittelt. es war klar, dass es sich um eine antirassistische demo handelt.

aufgenommen wurde die kundgebung geteilt. während zahlreiche leute sehr positiv reagierten, gab es vereinzelt doch unmutsäußerungen über das anliegen der aktivistInnen. eine positive reaktion: auf die erklärung, dass gegen rassismus und abschiebungen protestiert wird, meinte eine frau in einem kleinen laden: endlich gibt"s mal action!

alles in allem war es eine gelungene demonstration, bei der lautstark die freiheit aller schubhäftlinge gefordert wurde. lediglich die überlangen redebeiträge vor dem eingang zum polizeianhaltezentrum hernalser Gürtel in der breitenfelder gasse 21 waren stimmungstÃŒtend und wurden zum teil zur wahlwerbung "missbraucht". sie wurden mehrmals von der unruhigen menge mit parolen übertünt: "polizei ist rassist", "wir haben keine wahl", "noborder. nonation. stopp deportation" oder "eins, zwei, drei, lasst die leute frei. vier, fünf, sechs, sonst komm ma mit der flex". trotzdem verließen einige schon frühzeitig den kundgebungsort. am ende waren noch ca. 70 leute anwesend.

zum abschluss wurde der gefängniskomplex am hernalser Gürtel noch mal mit viel lärm umrundet, wobei sich etliche passantInnen, vor allem ganz junge, in der demo wiederfanden. zum schluss wurde vor den die Tür des gefängnisses bewachenden polizistInnen noch ein wenig getanzt, was diese aber kalt ließ. die demo endete um ca. 14:30.

die drei am dienstag verhafteten sind weiter akut von abschiebung bedroht. weitere informationen und aktionen sollten folgen.