Der EU-Rat hat am Donnerstag, 5. Juni 2003, über den Einsatz von Biometrie beim Aufbau eines Europäischen Visa-Informationssystems beraten und plant die Einführung von einheitlichen Visa mit Lichtbildern und gespeicherten biometrischen Merkmalen. Es wurde auch über die Frage, welche Technologien wann dabei zum Einsatz kommen sollen, vom EU-Rat beraten.
Die Schaffung der zweiten Generation des Schengener Informationssystems (SIS II) und der Aufbau eines neuen Europäischen Visa-Informationssystems (VIS) standen ebenfalls auf der Tagesordnung.
Auch der Österreichische Innenminister Ernst Strasser nahm an der Tagung teil. Strasser: "Bei einer Aufnahme von biometrischen Daten in Visa, Aufenthaltstitel, ReisepÀsse und nach Möglichkeit in das Visa-Informationssystem ist ein EU-einheitliches Vorgehen gefordert."
SIS nach Ansicht der EU veraltet
Das mitlerweile acht Jahre alte Schengener Informationssystem (SIS) wird derzeit von 13 Mitgliedsstaaten und zwei weiteren Staaten (Norwegen und Island) eingesetzt.
Da es auf Grund der EU-Erweiterung jedoch nicht mehr über ausreichende Kapazitäten verfüge, ist nach Angaben der EU die Entwicklung einer zweiten Generation notwendig, welche die polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit bei Strafsachen und in den Bereichen Visa, Einwanderung und freier Personenverkehr verbessern soll.
Die EuropäischeKommission plant für Sommer 2003 die Ausschreibung für SIS II; 2006 soll der operative Betrieb aufgenommen werden.