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[ 17. Mar 2007 ]

Ein Mann und die Salzburger Nachrichten gegen AusländerInnen

Screenshot: Salzburger Nachrichten

Die Salzburger Polizei will mit Unterstützung der Lokalpresse eine "Truppe" mit "Einschreitqualität" gegen "illegale und kriminelle Ausländer" installieren.

 

Es ist nicht die "Junge Freiheit", die "Neue Freie Zeitung" oder eine andere Publikation die dem rechtsextremen Spektrum nahe steht. Es sind die vermeintlich bürgerlichen "Salzburger Nachrichten", die am 12. März 2007 einen Artikel mit der Überschrift "Ein Mann gegen kriminelle Ausländer" publizierten.

"Durchtrainiert bis in die letzte Faser, militärischer Haarschnitt, harter Blick". Der Polizist Manfred Ottenbacher - ein ehemaliges Mitglied des Mobilen Einsatzkommandos (MEK) - sei kein Mann für den Innendienst, lassen uns die "Salzburger Nachrichten" wissen. "Illegale und kriminelle Ausländer" - heißt es weiter - gehören zu den "Hauptsorgen" der Polizei, denen "Manfred Ottenbacher und seine Truppe" mit der nötigen "Einschreitqualität (...) offensiv zusetzen" sollen. Insgesamt fünf Beamte sollen zu diesem Zweck abgestellt werden. Es handele sich "um erfahrene, 'harte Knochen'", informieren uns die "Salzburger Nachrichten" weiter und "dies sei auch nötig" für "die Arbeit im Fremdenmilieu". Pro Einsatztag "sollen 300 bis 400 Ausländer durchsucht und überprüft werden". Die Schwerpunkte liegen "in einschlägigen Lokalen, in Wohnungen, am Bahnhof und auf der Straße".

Die Empathie, die dem interviewten Polizeibeamten entgegengebracht wird, ist bemerkenswert. Vollkommen unkritisch werden die Aussagen Manfred Ottenbachers (ja genau, von dem Mann mit der nötigen "Einschreitqualität") zur angeblich "schockierend hohen Gewaltbereitschaft bei vielen Immigranten" wiedergegeben. Außerdem gibt es da noch was, dass Ottenbacher als "die Rassismuskeule" bezeichnet. Was er damit meint, erklären uns dann wiederum die Salzburger Nachrichten:

"Der Beamte meint damit, dass vor allem Schwarzafrikaner jeden als 'Nazi' beschuldigen würden, der eine Amtshandlung gegen sie vornehme. Ottenbacher sagt zu diesem Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit kurz und bündig: 'Vor dem Gesetz sind alle gleich.'

Doch obwohl vor dem Gesetz angeblich "alle gleich" sind, richtet sich die Truppe ausschließlich gegen Menschen ohne österreichische StaatsbürgerInnenschaft. Im nächsten Satz ist nämlich wieder nur von "kriminellen Ausländern" und "illegal Eingereisten" die Rede. Vor dem Gesetz scheinen Menschen mit österreichischer StaatsbürgerInnenschaft also doch immer noch etwas gleicher zu sein, als es die "Salzburger Nachrichten" und Manfred Ottenbacher behaupten.