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[ 12. Jun 2007 // letzte änderung: 12. Aug 2007 ]

Für eine Sprache ohne Rassismus

Es gibt Utopien die ermächtigend sind

Ein Projekt von Klub Zwei und Black Women Center im Rahmen von Crossing Cultures / "WIR sind viele. Positionen zum Thema Migration" im Juni 2007 in der Grazer Innenstadt.

 

Für eine Sprache ohne Rassismus*
Klub Zwei in Zusammenarbeit mit
AFRA - International Center for Black Women's Perspectives


MigrantInnen und Schwarze Menschen sind in Österreich vielfach mit Diskriminierung durch die weiße Mehrheitsgesellschaft konfrontiert. Unterschiedliche Diskriminierungsformen wie Rassismus, Sexismus und Homophobie wirken dabei zusammen.

Rassismus hängt nicht allein von Wille oder Intention ab. Neben individuellen Prägungen sind wir alle auch in gesellschaftliche Strukturen eingebunden, die rassistisch sind. Annita Kalpaka und Nora Räthzel haben dieses Problem "die Schwierigkeit, nicht rassistisch zu sein" genannt.**

Es geht also darum, Rassismus in all seinen Ausprägungen und Verknüpfungen mit anderen Diskriminierungsformen zu erkennen und zu bekämpfen. Auf Transparenten und Verkehrsmitteln im öffentlichen Raum werden sich Klub Zwei und AFRA mit dem Thema Rassismus in der Sprache beschäftigen.


* Der Titel leitet sich von der österreichischen "Plattform für eine Welt ohne Rassismus" ab. Sie wurde 1999 in Folge der Ermordung des Schubhäftlings Marcus Omofuma als Aktionsplattform von MigrantInnen und anti-rassistischen Gruppen gegründet und bestand bis 2003. Siehe: :: Gini Müller, 10 Jahre Volxtheater (15. Sep 2004)
(Anm. no-racism.net: Siehe auch :: Eintrag auf Wikipedia)

** Kalpaka, Annita / Räthzel, Nora, Die Schwierigkeit nicht rassistisch zu sein, Leer 1990

Klub Zwei - Simone Bader und Jo Schmeiser
Wien im März 2007




AFRA - International Center for Black Women's Perspectives ist eine Non-Profit-Selbstorganisation von Schwarzen Frauen mit Sitz in Wien. Das Hauptbetätigungsfeld liegt bei den Herausforderungen und der Reflektion von Bedürfnissen in Österreich lebender Schwarzer Frauen. AFRA Visionen sind Selbstempowerment, Karriereförderungen und Trainings für Führung, Aus-, Fort- und Weiterbildung von Schwarzen Frauen und Kindern aus einer selbstbestimmten, Schwarzen Perspektive.
Siehe :: blackwomencenter.org




Josefine Soliman war die Tochter von Angelo Soliman. Sie protestierte dagegen, dass ihr Vater nach seinem Tod wie ein exotisches Tier ausgestopft und zur Schau gestellt wurde und forderte ein würdiges Begräbnis. Im Zuge der Ausstellungsserie "Remapping Mozart - Verborgene Geschichte/n" wurde die Wiener Löwengasse symbolisch in Josefine Soliman Straße umbenannt.
Mehr auf :: afrikanet.info.




Die Recherchegruppe zu Schwarzer österreichischer Geschichte und Gegenwart stellt eine strukturelle Umsetzung und Grundlage für das gegenwärtige Schreiben von Schwarzer/n Gegegengeschichte/n dar. Das Ziel der Recherchegruppe, Unsichtbarkeinten aufzubrechen, ist untrennbar mit Prozessen der Selbstdefinition verbunden, mit dem (selbst)bestimmten Sichtbar- und Hörbarmachen Schwarzer österreichischer Erfahrungen und Gegenwarten.
Siehe :: Selbst erzählen statt erzählt zu werden. Die Bedeutung von Schwarzer österreichischer Geschichtsschreibung




Die Transparente und Straßenbahnen (:: siehe Bildergalerie) sind im Juni 2007 in Graz zu sehen. Begleitend dazu wuden die hier abgebildeten Postkarten entworfen (:: mit Rückseiten als pdf).


Eine Anmerkung von no-racism.net

"Für eine Sprache ohne Rassismus" ist Teil von "WIR sind viele. Positionen zum Thema Migration", einer Positionierung im umstrittenen Raum gesellschaftlicher Rechte und Werte. Den Rahmen für das Projekt bildet das Projekt :: Crossing Cultures, mit dem das :: Afro-Asiatische Institut Graz beabsichtigt, "ein Netzwerk der Weltkulturen zu knüpfen, in welchem steirische KünstlerInnen, in der Steiermark lebende Kulturschaffende mit Migrationshintergrund und KünstlerInnen aus den Ländern des Südens in kreativer Weise zusammenarbeiten."

Der Ansatz, Rassismus mit dem Knüpfen von einem "Netzwerk der Weltkulturen" zu begegnen, ist sehr kurz gegriffen. Darüber hinaus wurden für die Bewerbung von Crossing Cultures 2007 in Graz Bilder verwendet, die Rassismen reproduzieren und deshalb an dieser Stelle nicht reproduziert werden. Das Projekt Für eine Sprache ohne Rassismus kann als Ansatz gesehen werden, der die Schwierigkeit, nicht rassistisch zu sein im öffentlichen Raum aufzeigt und versucht Rassismus in all seinen Ausprägungen und Verknüpfungen mit anderen Diskriminierungsformen zu erkennen und zu bekämpfen.