Abschiebung in Magdeburg erfolgreich verhindert. 70 AktivistInnen blockierten den Eingang zum Heim. Shushay konnte vor dem Zugriff der Behörden vorerst bewahrt werden.
Am 27. Mai 2015 wurde in den frühen Morgenstunden eine Abschiebung in Magdeburg verhindert. Mehr als 70 MagdeburgerInnen, darunter zahlreiche Geflüchtete, hatten sich gegen 1 Uhr vor dem Heim in Alt Westerhüsen versammelt und somit den Eingang versperrt. Der 21-jährige Shushay aus Eritrea sollte aufgrund der :: Dublin-Verordnung nach Italien abgeschoben werden. Er befand sich zu dem Zeitpunkt in seinem Zimmer und wartete auf die MitarbeiterInnen der AusländerInnenbehörde. Fast zeitgleich traf der erste Einsatzwagen der Polizei ein. Der Beamte war sichtlich überrascht über den bunten Menschenauflauf vor der Tür. Auch die hinzugerufene Verstärkung stand der Situation etwas ratlos gegenüber.
Es herrschte eine entschlossene und ausgelassene Atmosphäre. Die HeimbewohnerInnen versorgten die AktivistInnen mit warmem Tee, Decken und selbstgebackenem Brot. Gegen 4 Uhr zog sich die Polizei zurück mit dem Kommentar "Hier findet heute keine Abschiebung mehr statt." Dennoch blieben die Menschen bis 6 Uhr vor der Tür sitzen, um sicherzugehen, dass den Beamten der Zutritt versperrt bleibt. Als klar wurde, dass die Frist vorüber war, löste sich die Menge auf. Shushay befindet sich derzeit in Sicherheit und wird mit einem Anwalt hoffentlich alles weitere regeln.
Artikel von Stop Deportation Md, zuerst veröffentlicht am 27. Mai 2015 auf :: linksunten.indymedia.org, hier bearbeitet von no-racism.net.