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[ 21. Jul 2015 ]

Entschlossene Proteste von Geflüchteten in Traiskirchen

Flüchtlinge bleiben - Rassist_innen vertreiben

Ein Bericht der autonomen Antifa [w] von der Demonstration von Geflüchteten am Montag, 20.07.2015, in Traiskirchen.

 

Nachdem in den letzten Wochen Geflüchtete immer wieder Aktionen gegen die menschenunwürdige Lagerunterbringung und die rassistische Asylpolitik Österreichs u.a. mit Sitzblockaden und einer Kundgebung protestiert hatten fand heute erneut eine Demonstration in Traiskirchen statt.

Zu Beginn zog die Demonstration vom Eingangstor zum nahegelegenen Bahnhof. Die lautstarke und entschlossene Demo skandierte immer wieder die Forderung nach einem Transfer aus Traiskirchen. Am Bahnhof versperrte die Polizei den Weg in die Innenstadt. Jedoch war es ihnen nicht möglich die Lage unter Kontrolle zu bringen. Immer wieder konnten Polizeiketten durchflossen oder durchbrochen und die Gleise der Lokalbahn blockiert werden. Der sichtlich überforderten Polizei, die nicht damit zurecht kam, dass Geflüchtete keine bloßen Objekte staatlicher Verwaltung sind, sondern eigenständige, entschlossene Handlungen setzen, fiel nichts "deeskalierenderes" ein, als einzelne Personen aus der Demo herauszugreifen und festzunehmen. Eine festgenommene Person wurde mit dem Kopf im Gleisbett am Boden fixiert. Laut Polizeisprecher wurde eine weitere Person wegen "aggressivem Verhaltens" festgenommen und auf die Polizeistation Baden gebracht. Trotz des eskalierendem Verhaltens der Polizei ließ sich die Demonstration nicht einschüchtern und zog nach einiger Zeit zurück zum Eingangstor. Auf dem Weg dorthin kam es aus dem ersten Stock der Otto Glöckl Straße 15 zu Eierwürfen. Dies war mit Sicherheit der Höhepunkt aber kein Einzelfall von rassistischen Anfeindungen von Anwohner_innen.

Am Eingangstor angekommen zog die Polizei hektisch Tretgitter über die Straße, hatte jedoch nicht mit der schnellen Reaktion der noch immer laut skandierenden Demo gerechnet. Die Tretgitter hinderten die Protestierenden nicht einen erneuten spontanenen Demozug in umgekehrter Richtung zu bilden, welcher erst nach einigen 100m von den nachlaufenden Beamt_innen eingeholt werden. Die Sponti wurde zum Eingangstor zurückgedrängt. Dort fanden Redebeiträge von Refugees in verschiedenen Sprachen, die auf die Situation und Forderungen aufmerksam machten, statt.

In den nächsten Tagen gibt es weitere Möglichkeiten sich solidarisch mit Geflüchteten zu zeigen. Die Chance für die radikale Linke Wiens sich auch mehr an antirassistischen Kämpfen zu beteiligen!

Freitag | 24.07.2015 | Wien | 13:00 Uhr | Westbahnhof
Demo wegen dem mutmaßlichen Mord an Kingsley E. in Polizeigewahrsam und gegen rassistische Polizeigewalt:
:: Aufruf auf facebook


Sonntag | 26.07.2015 | 13:00 Uhr | Traiskirchen (Bahnhof)
Großdemo, Austausch und Vernetzung gegen die menschenunwürdigen Bedingungen in Traiskirchen und der rassistischen Asylpolitik in Österreich!
:: Aufruf zur Demo auf facebook

FIGHT RACISM NOW!
REFUGEES WELCOME!

Der Bericht erschien zuerst am 21.07.2015 auf :: linksunten.indymedia.org, leicht redigiert von no-racism.net