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[ 01. Sep 2015 ]

Refugees welcome!

Refugees welcome!

Am Montag, 31. August 2015, fand in Wien eine der größten Solidaritäts- demos der letzten Jahre statt. Mehr als 20.000 Menschen demonstrierten in Solidarität mit Geflüchteten. Am Westbahnhof wurden hunderte Refugees willkommen geheissen und verpflegt.

 

Eine Demo mit Kraft


Es waren nach offiziellen (Polizei-)Angaben mehr als 20.000 Menschen, die unter dem Motto "Mensch sein in Österreich - gemeinsam gehen für menschliche Verhältnisse in Traiskirchen" für bessere Bedingungen für Geflüchtete in Österreich demonstrierten. Die Auftaktkundgebung fand am Christian Broda Platz beim Westbahnhof statt. Bereits dort war klar, dass diese Kundgebung grösser wird als viele der letzten Jahre. Die Demonstration zog über die Mariahilfer Straße zum Marcus Omofuma Stein und spontan weiter zum Parlament, wo die Abschlusskundgebung stattfand.

Seit Wochen versuchen Freiwillige das Versagen der staatlichen Organe im Bereich der Flüchtlingsversorgung aufzufangen und unterstützen zum Beispiel die Leute, die im Lager Traiskirchen ohne Dach über dem Kopf im Freien übernachten müssen.

Täglich sterben Menschen an den Grenzen Europas. Letzten Donnerstag wurden 71 Tote in einem LKW im Burgenland entdeckt (:: Kommentar zur Tragödie in Österreich). Diese unerträgliche Situation und die widersprüchlichen Bilder von Abschottung und Solidarität in ganz Europa haben offensichtlich viele Leute dazu bewogen, endlich auf die Straße zu gehen und sich aktiv mit Geflüchteten zu solidarisieren.

Solidarischer Empfang für Geflüchtete am Westbahnhof


Am Wiener Westbahnhof kamen am Abend des 31. August einige Züge mit Geflüchteten aus Ungarn an. Die ungarischen Behörden hatten die Leute nach tagelanger Blockade schliesslich ohne Kontrolle in Züge Richtung Österreich und Deutschland steigen lassen.

Auf vielen Bahnhöfen entlang der Strecke wurden die Refugees mit Wasser und Lebensmitteln versorgt, am Wiener Westbahnhof fanden sich viele solidarische Personen ein die den Geflüchteten einen solidarischen Empfang bereiteten. Berichte darüber siehe zum Beispiel :: Was Montagabend am Westbahnhof mit Hunderten Flüchtlingen passiert ist, macht Mut oder Videos von WienTV.org :: hier und :: hier.

Die Situation am Tag danach


Die Welle der Solidarität von gestern war sehr eindrucksvoll. Die Geflüchteten sorgten sozusagen selbst dafür, dass in Europa temporär Reisefreiheit durchgesetzt wurde. Es ist aber zu befürchten, dass dieser Zustand nicht lange andauern wird. Die ungarischen Behörden haben in den letzten Tagen den Stacheldrahtzaun zu Serbien geschlossen und wollten offensichtlich einem Teil der Geflüchteten noch eine Gelegenheit geben das Land zu verlassen.

Medien berichten heute (01. September 2015), dass die ungarische Polizei den Budapester Bahnhof geräumt hat und keine Geflüchteten mehr ausreisen lässt (Artikel siehe :: hier). Wir werden sehen, wie sich die Situation weiter entwickelt.

Möglichkeiten zum solidarischen Handeln


In ganz Österreich haben sich Initiativen gebildet, die Geflüchtete vor Ort und aktiv unterstützen - siehe Liste von Initiativen :: hier und :: hier.

Am Samstag, 03. Oktober 2015, findet in Wien eine Großdemonstration für eine menschliche Asylpolitik unter dem Motto "Flüchtlinge willkommen!" statt. Treffpunkt um 13 Uhr beim Christian Broda Platz (Mariahilferstraße/Westbahnhof), 1060 Wien. Weitere Informationen siehe :: menschliche-asylpolitik.at.

Auf dem Wallensteinplatz in Wien Brigittenau findet am Samstag, 19. September 2015, von 14 - 22 Uhr, ein antirassistisches Straßenfest statt. Aufruf zum Straßenfest siehe :: hier.