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[ 21. Mar 2018 ]

Demo gegen Charterabschiebung Flughafen Wien

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Gestern fanden am Wiener Flughafen antirassistische Proteste gegen die menschen- verachtende Abschiebepolitik statt. Anlass war eine Massenabschiebung nach Afghanistan.

 

Für die als fremd bestimmten, für die Ausgeschlossenen, war der Ausnahmezustand immer schon die Regel. Sie werden in eine Sphäre der Rechtslosigkeit gedrängt, der Illegalität, ertrinken im Mittelmeer oder werden von Grenzpolizisten geschlagen, verhaftet und in Lager gesperrt. Sie werden gewaltsam in Länder abgeschoben, in denen der sichere Tod auf sie wartet. Für sie ist der faktische Ausnahmezustand Alltag. Es findet eine Menschenjagd in Europa statt welche jährlich tausende Todesopfer fordert, und immer weniger Menschen scheint dies zu stören. Im Gegenteil, sie fordern eine noch härtere Gangart. Die zwischenmenschliche Kälte, die mit völliger Gleichgültigkeit auf das blickt, was anderen Menschen widerfährt, schafft die Voraussetzung für das alltägliche Grauen, weil alle zusahen und keiner sich regte. In Form einer militarisierten Abwehr von Flüchtenden werden die Mauern und Grenzzäune aufgezogen und mit Rasierklingen am Stacheldraht bestückt. Sie werden mit Wärmebildkameras und Flugzeugen gejagt, mit meterhohen Zäunen, Pfefferspraykanonen oder Gummigeschossen daran gehindert Landstriche zu überqueren, die als Grenze einen die Brutalität moderner Staatlichkeit vor Augen führt.





Doch so fest der nationale Konsens auch scheint, er ist angreifbar. Denn die Bewegungsfreiheit von Menschen institutionell einzuhegen, ist ein politischer Kraftakt. Er braucht Kollaborateur_innen und jedes Glied der Abschiebekette ist eine mögliche Bruchstelle. An jedem Hebel kann sich gegen die Sortierung von Menschen und ihre Misshandlung in Namen staatlicher Bevölkerungskontrolle entschieden werden, überall kann Sabotage greifen. Von den politischen Parteien, die schreiendes Unrecht in Gesetze gießen, über Amtsärzt_innen, Cops und Pilot_innen, die mitspielen müssen, bis hin zu den Unternehmen, die an der Kasernierung von Geflüchteten, dem Bau von Grenzzäunen und den Abschiebungen verdienen lässt sich ansetzen und Druck aufbauen! Dazu ist die Wiener Vernetzung gegen Abschiebungen ein erster wichtiger Schritt!

Veröffentlicht am 21.03.2018 von :: autonome antifa w