Ein somalischer Geflüchteter hat sich in Tripolis mit Benzin überschüttet und sich verbrannt, nachdem ihm mitgeteilt worden war, dass er nicht auf der UN-Flüchtlingsliste fürs Resettlement stand. Er starb im Krankenhaus.
Zwei Jahre Flucht durch drei Länder hatte er hinter sich. Er war von Menschenhändlern mehrmals verkauft worden und hatte überlebt, als bei der Mittelmeerpassage das Schlauchboot unterging. Die sogenannte libysche Küstenwache hatte ihn zurück in ein Internierungslager der regierungsnahen Milizen in Tripolis deportiert.
Zusammen mit seiner 21-jährigen somalischen Frau hatten ihn die UN-Vertreter aus dem Triq al-Sikka Internierungslager herausgeholt, das von einer regierungsnahen Miliz in Tripolis betrieben wird. Ihnen wurde gesagt, dass sie auf die nächste UN-Resettlementliste kommen würden. Aber ihre Namen standen dann nicht darauf. Seine Frau sagt, dass so viele Leute ausgeflogen wurden, die nach ihnen aus den Lagern herausgeholt worden waren. Im Lager fehlte es an den allernötigsten sanitären Einrichtungen. „So viele Leute hatten TBC, einige starben in meinen Armen. Ich wurde geschlagen, wir wurden mit Elektrokabeln gefoltert“, sagte sie der BBC. Inzwischen hat sie das Triq al-Sikka-Internierungslager verlassen und wurde als Traumatisierte in einem Zelt-Transitlager im Niger untergebracht. Eine Rückdeportation nach Somalia wäre für sie ihr Todesurteil, so sagte sie der BBC.
Des Weiteren berichtet die BBC: Zwei Menschenrechtsgruppen haben ihre Zusammenarbeit mit dem UNHCR und der IOM in Libyen beendet. Sie machen die beiden UN-Agenturen mitverantwortlich für die unmenschlichen Internierungslager in Libyen und die Massen-Push-Backs der sogenannten libyschen Küstenwache im Auftrag der EU, die zudem nicht als Seenotrettungen, sondern als brutale Aktionen auf dem Meer ablaufen. Vertreter*innen beider UN-Agenturen stehen in den Häfen, um die Zurückdeportierten polizeiähnlich zu registrieren.
BBC O-Ton: Since 2015 both the UNHCR and IOM have been providing training workshops and equipment for the coastguard, which intercepted more than 15,000 people and returned them to Libya last year. Some say this co-operation with the coastguard compromises the impartiality of the two UN agencies. “They work together with the EU to ensure that the migration problem is not coming to Europe,“ a humanitarian worker said. “This is the aim of the EU and some of the European states, and I think they [UNHCR and IOM] are the implementers of that on the ground.“
Mit der Selbstverbrennung spitzt sich die Protestwelle in und um die libyschen Lager zu. Die EU wie auch der UNHCR und die IOM werden direkt für die Internierungslagerr und die brutalen Pushbacks verantwortlich gemacht. Die Selbstverbrennung kann zum Fanal werden.
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