Flughafen Wien als Knotenpunkt einer rassistischen Abschiebe- praxis angreifen - Presseinformation, Noborder Vienna, 22. Oktober 2009
Noborder Vienna ruft für den 23. Oktober 2009 zum Aktionstag "Abschiebung abschaffen!" am Flughafen Wien-Schwechat auf. "Wir sehen Abschiebungen als einen entscheidenden Teil eines rassistischen Systems der Abschottung", sagt Margarete Nowaski von Noborder Vienna. "Flughäfen verbinden viele Menschen mit Urlaub und Freizeit. Tatsache ist allerdings, dass Flughäfen eine wichtige Rolle im österreichischen und europäischen Abschiebesystem einnehmen. Und Abschiebungen bedeuten immer Folter und Mord!" Gegen Abschiebung soll mittels vielfältiger, kreativer Aktionen am und um das Gelände des Wiener Flughafens protestiert werden.
Erst kürzlich in der Nacht von 6. auf 7. Oktober fand eine Massenabschiebung von Menschen aus mehreren EU-Staaten nach Gambia und Nigeria statt. Derartige Sammel-Abschiebungen werden zunehmend über den Flughafen Wien-Schwechat abgewickelt. Informationen über diese von der europäischen Grenzschutzagentur Frontex organisierten und finanzierten Charterabschiebungen kommen nur spärlich und sehr kurzfristig an die Öffentlichkeit.
"Abschiebungen sind ein lukratives Geschäft, ein Geschäft, das sich der österreichische Staat aber auch europäische Fluglinien offensichtlich nicht entgehen lassen möchten. Hier werden mit den Leben von Menschen Profite gemacht. Nicht nur finanziell, sondern auch politisch." Während in Österreich weitere Verschärfungen des Fremdenrechts und der Asylgesetze diskutiert werden, stellt Margarete Nowaski klar: "Wir treten gegen jede Abschiebung ein. Egal ob verurteilt, angeklagt oder unbescholten, egal ob Anspruch auf Asyl oder nicht: Menschen dürfen nicht gegen ihren Willen zur Ausreise gezwungen werden - Abschiebungen müssen ausnahmslos abgeschafft
werden!"
Neben Abschiebungen kritisiert Noboder Vienna auch Schubhaft, Internierungslager und die Abschottung der europäischen Außengrenzen. Margarete Nowaski formuliert das Ziel der Initiative: "Menschen müssen frei entscheiden können, wann sie sich wo aufhalten. Wir treten für Bleibe- und Bewegungsfreiheit ein. Für alle! Denn kein Mensch ist illegal!"
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