Am Donnerstag, 13.11.2014, findet in Traiskirchen/ NÖ eine antifaschistische Kundgebung statt - gegen Rassismus und für eine menschenwürdige Flüchtlingspolitik. An diesem Tag will auch die FPÖ eine Kundgebung in Traiskirchen abhalten.
Antifaschistische Kundgebung: ab 17 Uhr Bahnhofsvorplatz Badner Bahn in Traiskirchen (Aufruf :: hier)
Ab 18 Uhr ruft ein Bündnis aus SJ und AKS Niederösterreich, KJÖ und Asyl in Not auf zu einer Kundgebung "gegen Rassismus und für eine menschenwürdige Flüchtlingspolitik" vor der Sparkasse gegenüber dem Traiskirchner Hauptplatz (Aufruf :: hier)
Aufruftext :: Kein Fußbreit den RassistInnen und FaschistInnen - Refugees welcome! FPÖ-Hetzkundgebung in Traiskirchen verhindern!
Die FPÖ möchte ab 18.30 Uhr auf dem Traiskirchner Hauptplatz ihre rassistische Hetze in die Öffentlichkeit tragen - lassen wir es nicht dazu kommen!
Die FPÖ hat mit großem Mediengetöse für Donnerstag, 13.11., eine Kundgebung in Traiskirchen angekündigt - mit Strache als Star-Redner. Offizielles Thema: "Gegen die Überfüllung" des Flüchtlingslagers in Traiskirchen. Worum es den RassistInnen der FPÖ am allerwenigsten geht ist Solidarität mit geflüchteten Menschen gegen die menschenunwürdigen Zustände des Lagersystems. Vielmehr will die FPÖ mit ordnungsfanatischer Hetze gegen eine angebliche "Vermüllung" Traiskirchens und mit realitätsfernen Bedrohungsszenarien österreichische BürgerInnenwut mobilisieren - mit dem erklärten Ziel, noch mehr Menschen abzuschieben und die Grenzen noch dichter zu machen als sie sind. Durch das Schüren widerwärtiger Ressentiments gegen geflüchtete Menschen erhofft sich die FPÖ, dem ersehnten Sieg bei den nächsten Nationalratswahlen näher zu kommen - mit dem Horrorszenario des ehemaligen Wehrsportnazis HC Strache als nächstem Bundeskanzler.
Machen wir ihnen einen Strich durch die Rechnung - lassen wir die rassistische Hetzveranstaltung in Traiskirchen platzen!
Solidarität mit den Protesten von geflüchteten Menschen - weg mit dem Lagersystem!
Am 7.11. protestierten Flüchtlinge aus dem Lager in Traiskirchen mit einer Spontandemo am Traiskirchner Bahnhof gegen die unzumutbaren Lebensbedingungen. Zuvor hatte sich ein junger Mann, der ohne Schlafplatz und Essen am Tor abgewiesen wurde, in seiner verzweifelten Lage vor dem Lager selbst verletzt. Vor zwei Jahren, am 24.11.2012, brachen mehrere hundert Refugees zu einem Protestmarsch von Traiskirchen nach Wien auf und setzten ihre Forderungen nach einem menschenwürdigen Leben auf die politische Tagesordnung. Für kurze Zeit standen sie im Fokus der österreichischen Medien, die Spitzen der Politik waren aufgeschreckt, doch bis heute ist keine ihrer Forderungen erfüllt: Menschenwürdiges Wohnen statt Lager, Abschaffung des Arbeitsverbots, grundlegende Änderung des auf Ausschluss ausgerichteten Asylsystems, Abschaffung der "Dublin"-Verordnung, Bewegungsfreiheit in Europa, Recht auf Bildung und medizinische Versorgung, Stopp der Abschiebungen ...
Schon damals führte die FPÖ die Front der HetzerInnen an, die unter allen Umständen unterbinden wollte, dass sich in Österreich etwas im Sinne menschlichen Fortschritts ändert. Schon damals waren ihre Mittel haltlose Diffamierungen und Versuche, einzelne AktivistInnen des Protests zu kriminalisieren. Zwei Jahre später: Ob Essen, Wohnraum oder medizinische Versorgung - die menschlichen Grundbedürfnisse der BewohnerInnen des Lagers werden weiter mit Füßen getreten; ein rigides Wach- und Kontrollwesen soll Widerstand unterbinden. Das Lager ist mit 1500 Menschen weit überbelegt - nicht, weil es in Österreich keinen Platz gäbe. Die Überbelegung ist durch den Staat produziert, Wohnungen würden die Geflüchteten finden, wenn sie ihnen zugänglich wären. Die Lösung liegt auch nicht in den Konzepten des Innenministeriums, das AsylwerberInnen nach einem Quotenschlüssel in den Bundesländern, bzw. innerhalb der EU, "verteilen" möchte, ohne die betroffenen Menschen jemals zu fragen, wo und wie sie selbst leben wollen. Die Lösung kann nur sein: Freizügigkeit und gleichberechtigter Zugang zu Wohnraum, Jobs und Sozialleistungen für Alle unabhängig vom Aufenthaltsstatus!
Unsere Solidarität gehört allen Refugees und Sans Papiers, die trotz Einschüchterungen durch Behörden und RassistInnen für ihre Rechte protestieren - ob in Traiskirchen, in Tirol, in den Abschiebegefängnissen oder auf den Straßen und Plätzen von Wien, Berlin, Amsterdam, Paris, Tel Aviv oder Athen!
FaschistInnen und RassistInnen entschieden bekämpfen - für ganz andere Verhältnisse!