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[ 06. May 2000 ]

Protestnote anlässlich des Todes von Richard Ibekwe

In der Nacht vom 3. auf 4. Mai 2000 starb der 26 jährige Richard Ibekwe im Gefängnis - einige Tage, nachdem er verhaftet und misshandelt wurde. Laut Polizeiangaben ist er an Suchtgiftmissbrauch gestorben - nach 4 Tagen in Haft!

 

In der Nacht vom 3. auf 4. Mai 2000 kam der 26 jährige Richard Ibekwe in der Justizanstalt für Jugendliche Rödengasse zu Tode - einige Tage, nachdem er verhaftet und misshandelt wurde. Er verbrachte die Nacht auf einem Sessel sitzend (freiwillig????). Bis jetzt gibt es keine konkreten Informationen über die Umstände seines Todes. Laut Polizeiangaben ist er an Suchtgiftmissbrauch gestorben, was der rassistischen Vorverurteilung und Hetze gegen Marcus Omofuma gleicht.

Wir verlangen sofortige AufKlärung des mysteriÃŒsen Todes in Staatsgewalt und die Beantwortung folgender Fragen:

Wie ist es möglich, dass jemand vier Tage nach seiner Festnahme noch am Suchtgift im körper stirbt?
Wieso befand Richard Ibekwe sich in der Justizanstalt für Jugendliche?
Wieso musste er die Nacht sitzend verbringen?
Warum wurde er keinem Arzt vorgeführt, obwohl es in den Justizanstalten 24 Stunden am Tag einen Bereitschaftsdienst gibt?
Wieso wird der Tod eines Menschen in Kauf genommen, um Misshandlungen zu vertuschen?

Offensichtlich wird in Österreich unter dem Vorwand des Drogenhandels Lynchjustiz gegen afrikanische MitbürgerIinnen gutgeheissen und gedeckt.

Wir fordern strafrechtliche Konsequenzen für die verantwortlichen Beamten.

Wir fordern den Rücktritt des Innen- und des Justizministers.

Schluss mit den überfällen auf Wohnungen von AfrikanerInnen und auf Asyl- und Flüchtlingsheime.

Schluss mit dem rassistischen Polizeiterror und der Apartheid-Justiz.


Ergeht an:

Herrn Innenminister Strasser
Fax 351 26 25 80

Herrn Justizminister Böhmdorfer
Fax 521 52 27 27

Justizpalast
Fax 521 52 36 90

Justizanstalt Josefstadt
Fax 402 59 04