Das Netzwerk von Beratungsstellen und Selbstorganisationen von
Sexarbeiter*innen fordert in einer Pressemitteilung vom 23. Oktober 2018 statt weiterer Schikanen die vollständige Entkriminalisierung von Sexarbeiter*innen und gleichzeitig mehr Schutz und die Umsetzung aller Arbeitsrechte für Sexarbeiter*innen
Wir nehmen inhaltlich Stellung zu dem am 18. Oktober 2018 veröffentlichten Artikel auf ORF-Oberösterreich.at (https://ooe.orf.at/news/stories/2942239), in dem gefordert wird, das Mindestalter von Sexarbeiter*innen auf 21 anzuheben.
Das Netzwerk der Selbstorganisationen von Sexarbeiter*innen (Red Edition und sexworker.at) und die Beratungsstellen SXA.Info (Graz), iBus (Innsbruck), PiA (Salzburg), maiz (Linz) und LEFÖ (Wien) sprechen sich ganz klar gegen die Anhebung des Mindestalters für Sexarbeiter*innen aus. Die Anhebung des Mindestalters, so wie es Maria Schlackl von den Salvatorianerinnen fordert, bedeutet eine weitere Kriminalisierung von Sexarbeiter*innen und fordert somit und letztendlich weitere Bestrafungen von Sexarbeiter*innen.
Die Erfahrungen durch die langjährige Beratungs- und Begleitungsarbeit für Sexarbeiter*innen zeigen aber ganz eindeutig, dass ein weiteres Verbot Kriminalisierung und Illegalisierung verstärkt zur Folge haben.
Illegalisierung jeglicher Art und noch mehr Verbote führen nicht zu einer Verbesserung der Lebensbedingungen von Sexarbeiter*innen, sondern zu einer verstärkten Verdrängung in den unsichtbaren Bereich.
Das Netzwerk fordert die vollständige Entkriminalisierung von Sexarbeiter*innen und gleichzeitig mehr Schutz und die Umsetzung aller Arbeitsrechte für Sexarbeiter*innen.
Der Kampf gegen Menschen- / Frauenhandel darf nicht gegen die Rechte von Sexarbeiter*innen missbraucht werden.