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[ 13. Dec 2018 // letzte änderung: 16. Dec 2018 ]

Gegen Abschiebe-Kollaboration, externalisiertes Grenzregime und koloniales Unrecht

Diskussion im Rahmen der Proteste zum Europa-Afrika-Forum am Montag, 17. Dezember 2018, ab 20:00 Amerlinghaus, Stiftgasse 8, 1070 Wien.
VERANSTALTUNG WEGEN ERKRANKUNG ABGESAGT!

 

Anlässlich der :: Kundgebung gegen EU-Afrika-Gipfel: Baut Brücken, nicht Mauern!, welche am 17. Dezember in Wien stattfindet laden Afrique-Europe Interact Wien und die Plattform für menschliche Asylpolitik zu einem Austausch mit Rex Osa vom The Voice Refugee Forum aus Deutschland. Rex arbeitet seit vielen Jahren an Selbstorganisierung und Empowerment mit geflüchteten Menschen. Darüber hinaus recherchiert er zu den Praktiken der Externalisierung des europäischen Grenzregimes auf afrikanischen Boden und zur Kollaboration afrikanischer Regierungen und Behörden bei der Abschiebungen.

Mit der Kampagne „Refugee Country embassy deportation collaboration“ wehrt er sich gegen sogenannte :: Botschaftszwangsanhörungen zum Zweck von Abschiebungen. Dabei werden geflüchtete Menschen, die keinen Identitätsnachweis vorlegen, ohne ihre Einwilligung unter Anwendung von Zwang von der Polizei zur Botschaft ihres (vermeintlichen) Herkunftslandes gebracht und von den dortigen Mitarbeitern anhand von Gesichtsmerkmalen, Hautfarbe oder Akzent identifiziert – oder auch nicht. U.a. die nigerianischen Botschaften stellen immer wieder nigerianische Pässe aus, die Grundlage für eine Abschiebung nach Nigeria sind. Grundlage dafür sind Rückübernahmeabkommen zwischen Nigeria und europäischen Staaten.

Auch in Österreich sind viele Menschen von Abschiebungen nach Nigeria und der Kollaborationsbereitschaft der nigerianischen Botschaft betroffen. Regelmäßig starten von Wien aus Abschiebe-Charterflüge nach Lagos in Nigeria, immer wieder berichten Betroffene von Gewalt und Misshandlungen durch begleitende Polizist*innen. Lokale und Treffpunkte, die von Menschen aus der nigerianischen Community in Wien besucht werden, sind immer wieder Zielscheibe von rassistischen Polizeirazzien, bei denen es immer auch um die Jagd auf Menschen ohne Papiere geht.

Als Konsequenz daraus, dass in Nigeria viele Menschen leben, die sich deswegen wieder dort befinden, weil sie abgeschoben wurden, arbeitet Rex Osa in der Stadt Benin City an einem Organising-Projekt mit Abgeschobenen. Ziel ist kollektives Empowerment nach der traumatischen Erfahrung der Abschiebung, aber auch gemeinsamer Kampf um Rechte und die Weitergabe von Erfahrungen an Menschen, die flüchten bzw. in die Migration gehen wollen.

Gemeinsam mit Rex Osa werden wir darüber sprechen, was wir gegen (Charter-)Abschiebungen und Kollaboration der Botschaften praktisch tun können - und auch, wie wir solidarische Verbindungen mit Menschen herstellen können, die u.a. von hier abgeschoben wurden.


Ein Abend mit Rex Osa, The Voice Refugee Forum,
anlässlich der Proteste zum Europa-Afrika-Forum.
Montag, 17. Dezember 2018, ab 20:00 Uhr

Amerlinghaus (Saal im Erdgeschoß), Stiftgasse 8, 1070 Wien
Eintritt frei, Spenden willkommen!