Heidrun Aigner, Sarah Kumnig (Hg.)
Rassistische Polizeikontrollen, Ausschlüsse beim sozialen Wohnbau, Bettelverbote. In Städten wird ständig verhandelt, wer dazu gehört und wer nicht, wer Zugang zu Ressourcen hat und wer nicht. Dieser Sammelband liefert sowohl theoretische Überlegungen, wie auch konkrete Erfahrungen und Interventionen zum Thema gesellschaftliche Teilhabe sowie Ein- und Ausschlüsse in Städten. Wissenschafter_innen und Aktivist_innen aus antirassistischen und queer_feministischen Zusammenhängen analysieren Grenzpraktiken an verschiedenen Orten des täglichen Lebens (Wohnen, Lohnarbeit, öffentlicher Raum, ...). Sie skizzieren aber auch, wie diese verändert und destabilisiert werden können, um an einer Stadt für Alle (weiter) zu bauen.
Steves Diss als Buch - zum kostenlosen Download!
Die Autorin beschäftigt sich mit Praktiken und Debatten zu Migration und ethnisierten Differenzen, Rassismen und Antirassismus im Kontext des feministischen Aktivismus in Wien.
Eine Freundin gab mir dieses Buch mit dem Zusatz: Das ist eine Überraschung! Und wirklich, ich war wohl so überrascht von diesem Buch, wie die Hauptdarstellerin - und Namensgeberin der deutschen Übersetzung - vom "goldenen Norden".
Die gekürzte Fassung der mehrfach ausgezeichneten Dissertation der Autorin beschreibt in einem rechtshistorischen Teil die Entwicklung von Schutzehen in der NS-Zeit bis zum aktuellen Umgang mit dem Phänomen Scheinehe, das seit 2006 - als 'Aufenthaltsehe' tituliert - ein strafrechtliches Delikt darstellt. Mit ihrer detaillierten Beschreibung der aktuellen Behörden- und Gerichtspraxen gibt die Autorin praxisnahe Informationen, wie der staatlichen Intervention ins Privat- und Intimleben entgegen getreten werden kann.
Das Buch "Ohne Aufenthaltstitel" beschäftigt sich ausgehend vom Gedenkstein des bei seiner Abschiebung getöteten Marcus Omofuma, mit rassistischen Polizeiübergriffen in den letzten 10 Jahren sowie mit den gesellschaftlichen Bedingungen die diese erst möglich machen. Unser Wunsch ist, das Klima, in dem sie fast konsequenzenlos geschehen konnten, zu ändern.
Helga Amesberger und Brigitte Halbmayr
"Das Privileg der Unsichtbarkeit" ist ein Beitrag zur Rassismusforschung, der sich mit den real Stärkeren beschäftigt, deren Dominanz sich nicht nur in einem alltäglichen Rassismus ausdrückt, sondern auch in der Definitionsmacht über alles, was gesellschaftlich relevant ist.
Unter Rückgriff auf eine historische Analyse der Auseinandersetzungen und des Widerstands von MigrantInnen in der BRD entwickelt Manuela Bojadzijev eine rationale Theorie des Rassismus, die in der Lage ist, seine historischen und aktuellen Konjunkturen zu bestimmen.
May Ayim, Katharina Oguntoye, Dagmar Schultz
Als 1986 die erste Auflage des Buchs "Farbe bekennen. Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte" erschien, war klar: Es geht nicht um Einzelschicksale. Das Buch "Farbe bekennen" gehörte Mitte der achtziger Jahre zu den Initialzündungen, die dafür sorgten, dass Schwarze Deutsche aus der Isolation aufbrachen, Kontakt miteinander suchten und sich organisierten.
Feministisches Kollektiv der Österreichischen HochschülerInnenschaft
Street Harassment kennen wir alle: Nachpfeifen, verbale und physische Übergriffe oder Blicke als Machtdemonstrationen sind nur einige alltägliche Beispiele. Dennoch wird Street Harassment vorwiegend als individuelle Erfahrung behandelt und selten in einem breiten gesellschaftlichen Kontext diskutiert.
Dieser Sammelband beschreibt Street Harassment entlang von Kategorien wie Geschlecht, Sexualität oder Herkunft als komplexe und vielschichtige Ausdrucksform sozialer Machtverhältnisse. Die Autor_innen nützen verschiedene disziplinäre Ansätze um das Spannungsfeld zwischen öffentlich/privat und Ein- bzw. Ausschlussmechanismen zu analysieren.
Aus dem Vorwort:
"Die folgenden Überlegungen handeln von einer Tradition, die vom mittelalterlichen Passionsspiel bis zum nationalsozialistischen Film reicht: sie besteht darin, den Haß auf die Juden 'spielbar' zu machen, ihn in Szene und sogar in Musik zu setzen. Dieses merkwürdige obsessive Bedürfnis, jene, die man verfolgt, vertreibt und ermordet, gleichzeitig mit verteilten Rollen zu spielen, kann in der Tat besonderes Interesse beanspruchen. Die Juden 'nachzumachen', ihre vermeintliche Ausdrucksweise im Sprachlichen und Gestischen zu imitieren, scheint für den Antisemitismus geradezu essentiell zu sein; es ist dies offenbar die Art und Weise, wie er im Alltag gelebt und weitergegeben wird - als Tonfall und als Handbewegung, als Jargonwort, Witz oder Anspielung; und zeugt jedenfalls vom Genuß, den der Antisemit empfindet: er bannt darin seine Ängste und lebt sich gleichzeitig aus; er artikuliert das Verbotene, und bekundet zugleich seine Verachtung dafür."
"Während in der Protestbewegung gegen die blau-braun-schwarze Bundesregierung in Österreich oder auch in der Staatsantifa der Bundesrepublik Deutschland samt ihres aufständisch-anständigen Anhangs manche Haider und seine deutschen Kopieversuche als Antidemokraten bekämpfen und mitunter auch den Rassismus und Antisemitismus thematisieren, aber beharrlich über Staat und Kapital schweigen, wissen andere zwar einiges über Kapital und Staat zu sagen, schweigen dafür aber umso beharrlicher über die deutsche und österreichische Volksgemeinschaft."
TRANSIT MIGRATION Forschungsgruppe (Hg.)
Das Forschungsteam TRANSIT MIGRATION hat das Migrationsgeschehen im Südosten Europas untersucht und liefert spannende Thesen über eine Region, die zunehmend zur Schnittstelle und zum Brennpunkt der Aus-, Ein-, Rück- und Durchwanderung von Migranten und Migrantinnen geworden ist.
Sebastian Schumacher, Johannes Peyrl
Der Ratgeber Fremdenrecht ist ab Anfang Juli in völlig neu bearbeiteter 2. Auflage im Buchhandel erhältlich. Einmal mehr haben die Autoren Sebastian Schumacher und Johannes Peyrl den Versuch unternommen, das gesamte Fremdenrecht (FPG, NAG, AuslBG, AsylG und StbG) für die Beratungsarbeit von MigrantInnen und Flüchtlingen verständlich darzustellen.
Migration: Normalität der Ungleichheit? Confronting Inequality!
+ Debatte: Soziapolitische Bilanz von Schwarz-Blau/Orange 2000-2006
Einwanderung zwischen Stacheldraht und Ghetto
Das * * * *buch.
Europa ist dabei, eine Festung gegen Einwanderung zu bauen: an den Außengrenzen mit Mauern und Stacheldraht, im Inneren durch unsichtbare Barrieren, die in gefährlicher Weise die Spaltung der Gesellschaft vorantreiben.
Von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet wehren sich Menschen gegen rassistische Verhältnisse – sie schließen sich in Heimen zusammen, protestieren gegen schlechte Versorgung, gegen Schikane auf den Ämtern, gegen Abschiebungen und Polizeigewalt. Sie bilden migrantische Netzwerke und Kooperationen mit anderen Gruppen und starten Kampagnen...
Deportation targets put lives at risk The first pan-European study of deportation of asylum seekers has been published by the London-based Institute of Race Relations. And it shows how the setting of targets for removals by the EU and member states has resulted in a clear and shameful pattern of human rights violations.
Documentation of IRR press release.
The deportation machine: Europe, asylum and human rights (Price Euro 10.-- plus Euro 1.50.-- postage and packing, 80 pages) is available from http://www.irr.org.uk or phone +44 (0)20 7833 2010/ +44 (0)20 7837 0041.
Klaus Jünschke, Bettina Paul (Hrsg.)
Menschen, die als "illegale MigrantInnen" in Deutschland leben, sind entweder ohne Aufenthaltserlaubnis eingereist oder haben sie hier verloren. Sie sind "Papierlose", deren bloßer Aufenthalt bereits einen Rechtsbruch darstellt. Die Lebenssituation dieser Menschen und die Rückwirkungen der Abwehr von "Illegalen" für Demokratie und Rechtsstaat sind in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt.
Dieses Buch liefert Hintergründe und Praxisbeispiele zu den Kernfragen der "Illegalität": Wie und warum wird aus einem humanitären Problem ein ordnungspolitisches? Welche Schwierigkeiten ergeben sich in der Arbeit mit Menschen ohne Aufenthaltsstatus für die verschiedenen Professionen? Welche alternativen Handlungsmöglichkeiten haben PraktikerInnen und kommunalpolitisch Aktive? Wie ist eine Legalisierung "Illegaler" möglich?
Wir dokumentieren hier den Pressetext des im Ulrike Helmer Verlag erschienen Buches von Eske Wollrad: weisssein im Widerspruch. Feministische Perspektiven auf Rassismus, Kultur und Religion.
Immer wieder wird - je nach Standpunkt - beklagt oder festgestellt, dass linke Bewegungen in Österreich nie ein größeres Ausmaß erreicht hätten. Trotzdem veränderte sich die institutionelle Struktur wie auch Sichtweise und Lebensverhältnisse der Bevölkerung, angestossen und beeinflusst durch soziale Auseinandersetzungen. Internationale Einflüsse waren zwar wichtig, aber auch spezifisch Österreichische Ereignisse bewirkten Veränderungen.
Link:
grundrisse - zeitschrift für linke theorie & debatte
Hrsg. von Rudi Friedrich (Connection e.V.) und Tobias Pflüger (Informationsstelle Militarisierung e.V.)
mit Beiträgen von:
Norman Paech, Karl Kopp (Pro Asyl), Stasa Zajovic (Belgrad), Coskun österci (Türkei), Tom Kucharz (Spanien), Helmut Dietrich, den Herausgebern u.a.und Auszügen aus der geplanten EU-Verfassung sowie Schaubildern.
Aktuell zur Europawahl und zur Diskussion um eine neue EuropäischeVerfassung haben Raudi Friedrich (Connection e.V.) und Tobias Pflüger (Informationsstelle Militarisierung) Beiträge und Analysen zusammengestellt, die die Militär- und Flüchtlingspolitikder EU kritisch beleuchten.
Ergänzt werden sie durch Beiträge aus der Türkei, sowie aus Serbien & Montenegro.
Die Unerwünschten ist der erste zusammenfassende überblick über die Flüchtlingsbewegungen dieses Jahrhunderts und die politischen Reaktionen, die sie hervorriefen - vor allem in der Zeit des Nationalsozialismus, aber auch in den Jahren vor und nach dem Ersten Weltkrieg, in der Nansen-
Ära, im Spanischen Bürgerkrieg und im Zeitalter des Kalten Kriegs.
The Unwanted ist im englischsprachigen Raum ein Standardwerk und eine Grundlage zur Beurteilung der heutigen Politik gegenüber Flüchtlingen. Die Härte der Bevölkerungspolitiker, die Gutwilligkeit und Ohnmacht der Helfer, die Kälte der Diplomaten und das Menetekel der Flüchtlingskonferenzen fügen sich zu einem aufschlußreichen Gesamtbild.
Herausgegeben von Gabriele Marth und Jo Schmeiser
Öffentliche Sichtbarmachung und Diskussion sind wesentlicher Bestandteil des Engagements gegen Rassismus und Sexismus, die in Westeuropa institutionalisiert und gerade in Österreich besonders verfestigt sind.
Doch stellt sich vor dem Hintergrund der Wahlerfolge rechtsextremer und rassistischer Parteien (A, CH) bzw. ihrer Regierungsbeteiligung (A) einmal mehr die Frage, welche Positionen antirassistische Organisationen und Gruppen in der herrschenden Öffentlichkeit einnehmen (können), um der Fortschreibung und zunehmenden "demokratischen" Legitimierung rassistischer Gewalt wirksam entgegenzutreten.
Staatsarchitektur, das neue Buch von diskutiert westeuropäische Migrations- und Asylpolitiken. Neben einer kritischen Berichterstattung über die aktuelle Lage in einzelnen ländern, wird Gesetzgebung im Zusammenhang mit den rassistischen und sexistischen Strukturen der Gesellschaft analysiert.
Die Abschiebemaschinerie in Österreich wird zunehmend perfektioniert, Rassismus immer mehr zum Konsens - und es formieren sich einige Ansätze von Widerstand. So entstand Anfang dieses Jahres die Kampagne kein mensch ist illegal in Österreich als Versuch, dem sich verschärfenden Rassismus in Österreich ein breites Bündnis entgegenzustellen und die Situation illegalisierter Menschen in Österreich aufzuzeigen.
Auch das TATblatt unterstützt kein mensch ist illegal und beteiligte sich an Aktionen und Auseinandersetzungen, was prompt zu einer parlamentarischen Anfrage seitens der ÖVP führte (Die Kampagne kein mensch ist illegal wurde vom Bundeskanzleramt finanziell unterstützt). Die nun vorliegende Broschöre ist als Beitrag zu dieser Kampagne zu sehen und als Anstoß, sich verstärkt gegen jede Form von Rassismus zu stellen.
Als am 1. Mai 1999 der Nigerianer Marcus Omofuma, mit Klebebändern verschnürt wie ein Paket, auf dem Abschiebeflug nach Bulgarien stirbt, gehört Ofoedu zu den ersten, die öffentlich protestieren. Wenige Tage später erlangte er als "Drogenboss Charles O." Österreichische Berümtheit.
Vor allem die Kronenzeitung sparte in ihren Formulierungen die Unschuldsvermutung völlig aus. Vielmehr bemühte sich die Redaktion, die Ereignisse um den Tod von Marcus Omofuma so darzustellen, als wäre auf dem Flug nach Sofia "einer von den vielen nigerianischen Dealern einem unglücklichen Einzelfallfehler der schlagkräftigen Polizeibeamtenschaft zufolge gestorben" ("Der Rauschgiftboss demonstrierte", 29. 5. 99).
"Morgengrauen" ist Obiora Ofoedus präzises und mit literarischer Distanz notiertes Protokoll seiner dreimonatigen Untersuchungshaft in Österreich in beeindruckende dokumnetarische Literatur.
Andreas Görg und Hans Pühretmayer (Hg.)
Forschungen im Bereich "Antirassismus" führen im deutschsprachigen Raum bislang eine Randexistenz. Der Boom in der Rassismusforschung seit den späten 80er Jahren hat bisher kaum zu wissenschaftlicher Beschäftigung mit Gegenstrategien geführt. Diesem Themenbereich widmet sich nun "Antirassismus - Positionen und Widersprüche von Andreas Görg und Hans Pührtemayer.
Als Defizit bisheriger Beschäftigung mit Antirassismus sticht ins Auge, dass die antirassistischen Politikformen, Pädagogikvorschläge, juristischen Modelle etc. meist von aussen an bestimmte AkteurInnen herangetragen werden. Relativ durchgängig sind dabei die Sichtweisen der rassistisch Diskriminierten und jener Menschen, die aktiv in der antirassistischen Praxis tätig sind, ausgeblendet geblieben.
"In dieser Arbeit wird versucht, die Situation der Wiener jüdischen Funktionäre unter nationalsozialistischer Herrschaft nachzuvollziehen. Die Perspektive der Verfolgten offenbart, wie unfaßbar und wie widersinnig all das erscheinen mußte, was ihnen angetan wurde. Ihre verzweifelten Hoffnungen und ihre Ohnmacht spiegeln das Ausmaß und den Charakter des Verbrechens wider."
Doron Rabinovici versucht in seiner Studie der Situation der Verfolgten gerecht zu werden. Er lenkt immer wieder den Blick auf einzelne jüdische Funktionsträger und zeigt, wie das verzweifelte Bemühen, wenigstens so viele Menschen wie möglich zu schützen und zu retten, die Verfolgten zugleich ihren Verfolgern zuarbeiten ließ. Die jüdischen Verwaltungsorgane waren unter den vorgegebenen Bedingungen nichts als Instanzen der Ohnmacht.
Im Mittelpunkt des Buches stehen länderberichte, in denen nicht nur mit analytischer Distanz die Illegalisierung beschrieben wird, sondern die kämpfe und Auseinandersetzungen, die jeweiligen Selbstorganisierungen und Communitystrukturen von Migranten und Migrantinnen das Hauptaugenmerk erfahren.
Nach schätzungen leben drei bis viereinhalb Millionen Menschen ohne Aufenthaltsstatus in der EU, eine weitgehende Rechtlosigkeit prägt ihre Lebenssituation.
Dario Azzellini, Boris Kanzleiter (Hg.) Boris Kanzleiter (Hg.)
In einer anregenden Mischung aus fundierten Beiträgen, einer Reportage, einem Erfahrungsbericht und lebendigen Interviews stellen die AutorInnen verschiedenste Facetten des Themenkomplexes Arbeitsmigration in Mexiko und aus Mexiko in die USA dar.
ErgÀnzend findet sich ein praktischer Serviceteil mit Adressen und einer kommentrierten Literaturliste.
Beiträge von Dario Azzellini, Mike Davis, Boris Kanzleiter, Andreas Köhler, Kristina Nauditt, Ana Maria Rodriguez, Georg Rohde und Gerd Wermerskirch.
Heinz Fronek | Irene Messinger (Hrsg.)
Langsam werden Kinderflüchtlinge in Österreich zum öffentlichen und politischen Thema. Eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Praxisbezug fehlte bislang. Dieses Defizit will das "Handbuch Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge" beheben.
Das Buch erklärt politische und rechtliche Rahmenbedingungen, reflektiert internationale Entwicklungen und zeigt die Diskrepanz zwischen Gesetz und Praxis auf. Einige Beiträge dokumentieren die unternommenen Anstrengungen zur Verbesserung der Situation und skizzieren die noch zu überwindenden Barrieren.
Das Handbuch beschreibt die Lebenswelt und die Betreuungssituation der Jugendlichen und lässt sie selbst zu Wort kommen.
Ende der Neunziger Jahre konstituierte sich in Österreich eine Szene um den Begriff des politischen Antirassismus herum. ähnliche Entwicklungen gab es - früher oder später - auch in anderen Europäischen ländern.
Dieses Buch zeigt die Transformationen auf und lässt AktivistInnen und TheoretikerInnen zu Wort kommen. Es knüpft an die konkrete antirassistische Arbeit an und eröffnet einen Raum für die weiterführende strategische und theoretische Reflexion.
Fragen nach Strategien, Aktivitäten, Methoden und möglichen Allianzen stehen im Vordergrund. Antworten auf diese Fragen liefern AutorInnen aus England, Frankreich, Deutschland, Italien und Österreich.
Forschungsstelle Flucht und Migration
Zum ersten Mal setzte die EuropäischeUnion während des NATO-Kriegs gegen Jugoslawien und um den Kosovo eine Flüchtlingspolitik durch, an der u.a. die verschiedenen Gremien des Schengener Abkommens gearbeitet hatten:
Flüchtlingsbewegungen sollten "regionalisiert", d. h. bereits in der Herkunftsregion aufgehalten werden.
Die kriegsführende NATO errichtete nahe am Kriegsgeschehen stacheldrahtumzäunte Lager und machte mit vereinter NGO-Hilfe aus Flüchtlingen "Heimatvertriebene".
Madjiguene Cisse, im Senegal geboren, Studium u. a. in Deutschland, wurde 1996 zur Sprecherin der Sans Papiers gewählt, sie erhielt im Dezember 1998 die Carl von Ossietzky Medaille der internationalen Liga für Menschenrechte.
Den Kampf der Sans Papiers beschreibt sie als Teil ihrer eigenen Biographie in der ersten Person- und als politische Chronologie kämpferischer Selbstorganisation von Illegalisierten in Europa.
"Aus dem Schatten treten "- so bezeichnen die Illegalisierten in Frankreich ihren Aufbruch. 1996 wurde in Paris die erste Kirche besetzt, weitere folgten. Geschickt und hartnäckig entfalteten sie Aktivitäten, die Schlagzeilen schrieben und ungeahnte Unterstützungswellen in der französischen Gesellschaft hervorriefen.
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