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[ 14. Apr 2006 ]

Antirassistischer Osterspaziergang

Rassismus tötet!

Rundgang mit Stationenlesung an sechs Schauplätzen in Wien, an denen Menschen in Gewahrsam von Polizei und Justiz umgebracht wurden:
Montag, 17. 4. 2006, Beginn 14:00 Uhr

 

Stationenlesung an Originalschauplätzen zu Tode Gebrachter.
Spontane Redebeiträge erwünscht zu den Themen: Polizeigewalt, institutionelle Rassismen, Migration, Friede; auch Wunschbriefe an den Osterhasen "Wie's denn wär', wenn die Polizei anders wäre".

Ein Rundgang zu 6 Stationen:

1. Station: 1030 Wien, Stadtparkeinfahrt an der Ampelkreuzung vis-à-vis von Heumarkt 3/Ecke Reisnerstraße.
Hier wurde in der Nacht von 14. auf 15. Juli 2003 :: Seibane Wague im Rahmen eines Polizei- und Rettungseinsatzes getötet.

2. Station: 1010 Wien, Kreuzung Zedlitzgasse/Stubenbastei
Am 31. August 2002 wurde hier der unbewaffnete :: Binali Ilter im Zentrum von Wien erschossen. An der Amtshandlung waren vier Polizisten beteiligt.

3. Station: 1010 Wien, Josefsplatz
Hier wurde :: Nicolai J. am 11. Jänner 2004 von der Polizei im Zuge einer "Amtshandlung" erschossen.

4. Station: 1070 Wien, Mariahilfer Straße 2, beim Omofuma-Gedenkstein.
:: Marcus Omofuma wurde am 1. Mai 1999 im Zuge seiner gewaltsamen Abschiebung getötet. Er wurde mit Klebeband am Sessel des Flugzeuges "fixiert" und geknebelt - er erstickte. Der :: Omofuma-Stein wurde als Mahnmal gegen rassistische Polizeigewalt errichtet und ist seither selbst ständig rassistischen Attacken ausgesetzt.

5. Station: 1070 Wien, Museumstraße 7/Neustiftgasse/Justizministerium
An dieser Stelle wird stellvertretend für von der justiz getötete Menschen Halt gemacht. Die bekannten Vorfälle werden meist vertuscht bzw. finden Zsutimmung bei den verantwortlichen PolitikerInnen. So wurden jene Polizisten, die am 19. August 2004 :: Edwin Ndupu in der Justizanstalt Krems/Stein erschlugen, von der Justizminsterin ausgezeichnet und belohnt!

6. Station: 1080 Wien, Landesgerichtsstraße/Ecke Frankhplatz (Alserstraße)/ Graues Haus (Justizanstalt Josefstadt)
Hier wird stellvertretend für in Schubhaft ermordete Menschen Halt gemacht. So starb :: Yankuba Ceesay am 4. Oktober 2005 im Polizei - Anhaltezentrum in Linz offiziell an einer "Verkettung unglücklicher Umstände". Ungeklärt blieb auch der Tod von :: Ben Habra Saharaoui, der am 22. Februar 2005 in einer Einzelzelle des Polizeianhaltezentrums Hernalser Gürtel tot aufgefunden wurde.
Es sind auch mehrere Fälle von :: Selbstmorden in Schubhaft bekannt.
Anm: Die in der Justizanstalt Josefstadt eingesperrten Menschen sitzen hier in der Regel in Untersuchungs- bzw. Strafhaft. Schubhaft wird grundsätzlich :: in Polizeianhaltezentren (PAZ) vollzogen, in Wien befinden sich diese am Hernalser Gürtel 8-12 und an der Rossauer Lände 7-9. Im Anschluss an eine Strafhaft kann die Schubhaft jedoch auch in der jeweiligen Justizanstalt vollzogen werden.

Abschluss: Restaurant Fanwanglou, 1090 Wien, Währingerstraße 24, ehemals Chinarestaurant "Willkommen".
Schauplatz des ersten angewandten großen Lausch- und Spähangriffs in Österreich im Rahmen der :: Operation Spring.
Das obere Stockwerk wurde (auf SelbstzahlerInnenbasis) für gemeinsamen Ausklang reserviert.