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[ 14. Oct 2015 ]

Jede Minute zählt: Unsere Familien sind in Gefahr!

Gezwungen, zu warten, zu warten, zu warten ....

Die Flüchtlinge vom Refugee Protest Camp im Grazer Stadtpark organisieren eine Demonstration am Samstag, den 17. Oktober 2015. Hier finden sich ein paar Informationen zum Protestcamp und der Aufruf zur Unterstützung. Helft den Refugees, kommt zur Demo bzw. zum Protestcamp und verbreitet diese Informationen.

 

Seit 30. September 2015 protestieren Refugees in Graz in Form eines :: Protestcamps. Dieses wurde zuerst für eine Woche angemeldet und dann um :: eine Woche verlängert. Nun soll es erneut um zwei weitere Wochen verlängert werden, denn die Refugees wollen protestieren, bis ihre Forderungen Gehör finden. Um den Protest sichtbarer zu machen, wird am Samastag, 17. Oktober 2015 eine Demonstration in Graz stattfinden (der Treffpunkt dazu wird noch bekannt gegeben). Auf Facebook rufen die Refugees aus Graz bzw. der Steiermark (viele sind in entlegenen Gegenden untergebracht) dazu auf:

Bitte helft uns die Demonstration zu bewerben! Ladet eure Freunde[_innen] ein, sendet SMS! Wir müssen viele sein damit man uns hört! Bis dahin freuen wir uns über Unterstützung im Camp. Wir sind direkt vor der Landespolizeidirektion Steiermark, Parkring 4 (Stadtpark) beim Paulustor.

Der Protest begann, nachdem etliche Refugees, vor allem aus Syrien und dem Irak, mehrmals vergebens nach Graz fuhre, um Informationen zu ihrem Verfahren zu erhalten und wegen des zweiten Interviewtermins zu fragen. Sie bekamen jedoch keine Antwort, ihnen wurde lediglich mitgeteilt, dass sie warten müssen. Doch jede Minute des Wartens ist gleichbedeutend mit einer Minute Unsicherheit für ihre Familien, die sich meist nach wie vor in (Bürger_innen-)Kriegsgebieten aufhalten. Am 12. Oktober schrieb eine grüne Stadträtin auf ihrem :: Blog: "Heute erklärte eine Polizeijuristin, dass sie derzeit jeden Tag ein einziges Interview zustande bringen! Da ist die Steiermark im Vergleich zu anderen Bundesländern besonders negativ auffällig. Derweil sitzen die Männer in ihren Unterkünften in der Gegend von Mariazell oder in der Südsteiermark herum und können sich glücklich schätzen, wenn sie in der Woche wenigstens eine Stunde Deutsch lernen dürfen.

Und auf :: vice.com wird berichtet: "Von Seiten der steirischen Zweigstelle des Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl heißt es bloß, die Asylverfahren seien in Bearbeitung."

Einige Leute aus Graz unterstützen den Protest der Refugees aktiv, doch nach zwei Wochen würden sich alle um ein Engagement von weiteren solidarischen Menschen freuen.

Die Demonstration am Samstag soll ein Zeichen der Solidarität mit den Refugees werden. Beteiligt euch daran bzw. nehmt euch ein paar Stunden oder besser Tage Zeit und unterstüzt das Protestcamp beim Paulustor im Stadtpark. Es geht darum, den selbstorganisierten Protest der Refugees zu stärken, damit ihre Forderungen erfüllt werden und die Behörden endlich - im Sinne der Refugees - agieren.

Im folgenden die Übersetzung des Aufrufes zur Demonstration.


Jede Minute zählt: Unsere Familien sind in Gefahr!


Diesen Samstag gehen wir Flüchtlinge demonstrieren um auf unsere Situation aufmerksam zu machen. Wir warten seit Monaten, manche von uns seit über einem Jahr auf unseren Asylbescheid. Unsere Familien die nach wie vor im Kriegsgebiet leben müssen, und jede Minute sterben könnten, können wir nur nach einem positiven Entscheidung nachholen und in Sicherheit bringen.

Wir haben mehrere Punkte die uns wichtig sind:

  • Wir wollen, dass uns wer erklärt, warum wir so lange Zeit in dieser Situation sind und wie lange wir noch warten müssen, bis sich etwas verändert.
  • Wir brauchen ein faires Verfahren, um einen Bescheid zu erhalten. Es sollte möglich sein, Flüchtlinge gleich zu behandeln. Einige (aus den gleichen Ländern) bekommen ihren Bescheid nach einigen Monaten, während andere 10 Monate und mehr warten müssen, ohne einen neuen Termin bei den Behörden zu erhalten.
  • Wir haben bis jetzt keinen Termin für das zweite Interview und wir benötigen einen fixen Zeitpunkt für das nächste Interview.
  • Wir wollen eine Termin für das zweite Interview so schnell wie möglich nach dem ersten Interview!
  • Wir sind sicher, aber unsere Familien nicht. Viele Familien von Flüchtlingen leben nach wie vor in einer sehr gefährlichen Situation (Bürger_innenkrieg). Deshalb wollen wir, dass unsere Familien ebenfalls nach Europa kommen.
  • Wir wollen Erwerbsarbeit bekommen, um ein aktiver Teil der Gesellschaft zu werden und unsere Dankbarkeit jenen Leuten zu zeigen, die in Österreich leben.
  • Wir wollen ein neues Leben in Österreich beginnen, mit unseren Familienmitgliedern an unserer Seite und mit unserer eigenen Erwerbsarbeit, um für unsere Familien sorgen zu können.

Quelle :: facebook.com/events/144953065859592/.