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[ 03. Nov 2015 ]

Refugee Camp in Graz beendet, Protest geht weiter

Wir sind in Sicherheit - Unsere Familien nicht!

Am 28. Oktober 2015 wurde das Refugee Protest Camp von den Flüchtlingen aufgelöst. Nur wenige, insgesamt zwei von 80 Personen, erhielten seit Beginn des Camps einen Interviewtermin für die Bearbeitung ihres Asylantrags.

 

"Nichts hat sich geändert", erklärt einer der Flüchtlinge im Rahmen der abschließenden Pressekonferenz: "Die zuständigen Behörden können nicht erklären, warum das Warten auf einen Interviewtermin so lange benötigt." Die Flüchtlinge lösten das Camp heute (28. Oktober) auf um andere friedliche Aktionsformen umzusetzen und ihren Forderungen Gehör zu verschaffen: "Wir sind nicht hier um herumzusitzen und Geldbezüge zu verschwenden, unsere Familien sind in Gefahr und wir möchten sie in Sicherheit bringen. Wir möchten uns hier in die Gesellschaft einbringen wie jeder andere Mensch auch." Daher lautete schon am Samstag, 24. Oktober einer der wesentlichen Demosprüche, die die Flüchtlinge riefen: "Normal Life!".

In den letzten Tagen des Camps kam es des Öfteren vor, dass Polizist_innen gerade erst angekommene Flüchtlinge beim Camp absetzten: "Die Polizei bringt sie hierher ohne ihnen Essen, Geld oder sonstige Informationen zur Verfügung zu stellen. Es wurden Familien, frierende und verunsicherte Menschen abgesetzt mit dem Argument, dass das Camp doch für sie sorgen könne", erklären die Protestierenden.

Trotz solcher Vorfälle gab es aber auch sehr viele positive Erfahrungen während des Camps: "Viele Passant_innen blieben stehen und erkundigten sich über unsere Situation. Manche blieben auch hier um gemeinsam Tee zu trinken." Das so aufgebaute Netzwerk wird auch in Zukunft bestehen bleiben. Ein nächstes Treffen, um gemeinsame Strategien und Handlungsweisen zu besprechen, findet am 5. November im Forum Stadtpark statt. Wer unterstützen möchte, ist herzlich eingeladen.

Am 24. November ist zusätzlich – anlässlich der nächsten Sitzung – eine Demonstration zum Landtag angekündigt, um u.a. auch Politiker_innen aufmerksam zu machen.

Quelle :: vonunten.weblog.mur.at, 28. Okt 2015.