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[ 07. Sep 2015 ]

Ein kurzer Bericht zum Konvoi Budapest-Wien

Refugees welcome! Bring you families

Der Konvoi Budapest Wien - Schienen- ersatzverkehr für Flüchtlinge von Sonntag, 06.09.2015, war ein voller Erfolg. Die facebook-Seite des Konvoi wurde gehackt oder gelöscht, hier ein kurzer Bericht.

 

Die facebook-Veranstaltung "Konvoi Budapest-Wien - Schienenersatzverkehr für Flüchtlinge" wurde gehackt und/oder gelöscht. Hier ein kurzer Bericht zur Aktion von gestern


170 teilnehmende Autos und weit über 300 Flüchtlinge, die wir nach Wien bringen konnten. Das ist die Bilanz von "Konvoi Budapest-Wien - Schienenersatzverkehr für Flüchtlinge" in nüchternen Zahlen ausgedrückt.

Was in Zahlen nicht ausgedrückt werden kann ist, was am Sonntag vor den Augen der Weltöffentlichkeit passiert ist. Autos und Kleinbusse mit beinahe allen europäischen Kennzeichen waren mit dabei. Internationale Medien wie Aljazeera, CNN und BBC sowie ungarische, tschechische, deutsche, französische, schwedische, irische, italienische TV- und Radiostationen berichteten regelmäßig über unseren Konvoi. Neben dem direkten Hilfspaket war dieser auch ein Protestzug der Zivilgesellschaft gegen die menschenverachtende EU-Migrationspolitik im allgemeinen und im konkreten gegen die Dublin III-Verordnung.

Die Wiener Polizei hat unseren Konvoi bis zur Stadtgrenze in aller Ruhe geleitet. Die ungarische Polizei war auf dieser Route so gut wie unsichtbar. Weder bei unserem Protesthupkonzert in Hegyeshalom, noch bei weiteren Stopps wie auch bei der Wiedereinreise nach Österreich wurden KonvoiteilnehmerInnen belangt. Wir fordern, dass dies so bleibt! Der 6. September 2015 soll Modellcharakter für eine demokratische Polizeiarbeit werden.

Die ersten Flüchtlinge konnten vom Bahnhof Györ nach Wien mitgenommen werden. Nach Györ splitteten wir den Konvoi. Ein Teil fuhr zum Flüchtlingslager Vamosabaty, ein weiterer Teil nach Röszke an die ungarisch-serbische Grenze, der größte Teil nach Budapest zum Keleti-Bahnhof. Ebenso konnten wir die Solidarität der ungarischen Zivilbevölkerung wahrnehmen, die auch tatkräftig unterstützt haben, wie beispielsweise eine ungarische NGO, die für den Konvoi gescoutet hat. Der Widerstand gegen Orbán ist laut und tatkräftig.

Um 00:30 ist eine der letzten Gruppen sicher am Westbahnhof in Wien angekommen. Nachdem die Schlafquartiere am Bahnhof voll sind, haben weiterhin viele UnterstützerInnen ihre Betten angeboten. Für Weiterreisende wurde ein Zug für die Übernachtung bereitgestellt. Die große Erleichterung und Freude, die wir spüren ist immens. Für Alle, die heute dabei waren bleibt der Tag wohl unvergessen. Ein Tag der Solidarität, ein Tag der Grenzenlosigkeit, ein Tag, der morgen und übermorgen wieder stattfinden muss!

Vielen, vielen Dank an alle, die mitgefahren sind. Zusammen fühlten wir uns stark und sicher, weil wir viele waren.

Wir alle sind Erzsébet Szabó und zwar nicht nur heute!

Tausend Dank!